NWZ berichtet über die Buchpremiere der Anthologie 'Manche schlafen ein mit der Katze'

Luzians poetische Geschichte prämiert

 

15-Jähriger schreibt besten Juniorbeitrag – Zweites Lesebuch für Wesermarsch vorgestellt

Bei zwei weiteren Lesungen werden der beste Beitrag und der beste Seniorenbeitrag ausgezeichnet. In dem 450 Seiten umfassenden Werk dreht sich diesmal alles um Tiere.

 

Brake „Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Heute Morgen um vier Uhr war das Buch noch kein Buch“, verriet Verleger Alfred Büngen den gut 70 Gästen bei der Auftaktlesung zu „Manche schlafen ein mit Katze“ am Freitagabend in der Gaststätte „Zur Rosenburg“. Der Titel dieses zweiten Lesebuches für die Wesermarsch – nach „Wenden“ in 2012 – ist einem Gedicht der Berliner Lyrikerin Marianne Pumb entnommen, sagte er.

In ihren Grußworten bedankten sich die Herausgeber Dörte Spiekermann (Ländliche Erwachsenenbildung Wesermarsch) und Reinhard Rakow (Initiator der Berner Bücherwochen) für das unglaubliche Herzblut und Engagement; gemeint waren nicht nur die weit über 300 Einsendungen, sondern auch beispielsweise das Bücherbinden am Veröffentlichungstag.

Die endgültigen Texte wurden von einer Jury ausgewählt. Entstanden ist ein Buch mit über 450 Seiten und Beiträgen von Autoren zwischen 15 und über 80 Jahren. „Toll, dass auch das zweite Lesebuch auf so viel Interesse stieß“, sagte Rakow. Thematisch bewegen sich die „Ach-, Lach- und Sachgeschichten von und mit Tieren“ zwischen Liebeserklärungen an das eigene Haustier, Naturbeobachtungen und kritischen Beiträgen zur Massentierhaltung. Tiere spielen dabei immer eine Rolle, aber nicht zwangsläufig die Hauptrolle. So handelt zum Beispiel „Lotta Gelati“ von Martina Ressel aus Jade von einem kleinen Esel, der nach Italien reist, um seine Traumeselin zu finden, die er vorher im Internet sah.

„Alle Dohlen heißen Jakob“ vom „Krähenvater“ Joachim Hegemann ist aus der Sicht einer Dohle geschrieben und „Pingsten“ von Ewald Gierke beschreibt auf plattdeutsch einen Pfingsttag. Dass Plattdeutsch in der Wesermarsch noch sehr lebendig ist, zeigen die vielen plattdeutschen Texte, die Eingang in das Buch gefunden haben.

Neu ist bei „Manche schlafen ein mit der Katze“, dass sich Jury und Herausgeber entschlossen haben, die besten Beiträge zu prämieren. Auf jeder Premierenlesung wird eine Kategorie ausgezeichnet. Den Anfang machte in Brake der „Beste Juniorbeitrag“, den Luzian Krautstein (15 Jahre) aus Jaderberg bekam. Krautsteins poetische Geschichte „Die Zeit mit Wollie“ ist ein Abschiedstext an die zierliche Rauhaardackeldame der Großmutter.

Weitere Präsentationen wird es am Sonnabend, 23. November, ab 20 Uhr in der Kulturmühle in Berne und am Mittwoch, 27. November, ab 19.30 Uhr im Museum in Nordenham geben. An diesen Abenden werden der „Beste Beitrag“ und der „Beste Seniorenbeitrag“ prämiert.