Presse berichtet über den Schreibtag an der Grundschule Abbehausen
Wie lebt es sich in Abbehausen? 173 junge Autoren schreiben Dorfporträt
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Alfred Büngen mit den Kindern Emil Rupschus und Josephine Falk. Sämtliche Schüler der Grundschule Abbehausen haben Texte für ein Buch über ihr Heimatdorf beigesteuert.
Jens Milde
Abbehausen - Im Geest-Verlag in Visbek erscheint demnächst ein Buch über Abbehausen. Es handelt sich um Dorfporträt der besonderen Art: 173 Kinder der Abbehauser Grundschule haben es geschrieben. Es geht um Lieblingsorte im Dorf, den schönsten Platz in der Natur, um spannende Erlebnisse, wichtige Menschen, Haustiere, die Schule, um all das, was man tun würde, wenn man Bürgermeister wäre und vieles mehr. Die Jungen und Mädchen aus allen Klassenstufen habe ihre Gedanken zu diesen Themen zu Papier gebracht. Sie und ihre Eltern sind mächtig gespannt darauf, wie das fertige Produkt aussehen wird.
Distanz zu Büchern verlieren
Kurz vor den Herbstferien ist an der Grundschule Abbehausen zwei Tage lang Projektarbeit angesagt. Titel des Projekts: „Bei uns im Dorf“. Ausgedacht hat sich das Ganze Alfred Büngen. Er ist Chef des Geest-Verlags in Hamburg. Und seit über 20 Jahren ist er darüber hinaus in Schulen unterwegs. Er will erreichen, dass Lesen und Schreiben für die Kinder selbstverständlich zum Alltag gehören. Er will erreichen, dass die Kinder „ihre Distanz zu Büchern verlieren“. Alfred Büngen hat den Eindruck, dass diese Distanz im Laufe der vergangenen Jahrzehnte immer größer geworden ist. Auch die Angst vor dem Schreiben will Alfred Büngen den Kindern nehmen.
Bei dem Projekt bekommt Alfred Büngen viel Unterstützung. Natürlich vom Kollegium vor Ort. Aber auch von insgesamt 50 Schülern der Oberschule I und des Gymnasiums. Sie sind als Schreibpaten vor allem für die Erst- und Zweitklässler im Einsatz. Sie bringen die Gedanken der Kinder, die noch nicht schreiben können, zu Papier. Auch fremdsprachige Schüler sind als Schreibpaten dabei.
So sein wieAstrid Lindgren
Das Geschehen verteilt sich auf die gesamte Schule. Die Kinder gehen von einer Themenstation zur nächsten. Und sie sind mit Freude bei der Sache. Alfred Büngen hat es offensichtlich geschafft, die Schüler mit seiner Idee zu begeistern, ein Buch über Abbehausen zu schreiben. „Jedes Kind darf heute mal so sein wie Astrid Lindgren“, sagt er. Und so sind alle mit großem Interesse bei der Sache.
Das gilt zum Beispiel für Josephine Falk aus der Klasse 4a. Sie ist zehn Jahre alt und hat sich unter anderem für das Thema „Mein schönster Urlaub“ entschieden. Mit Begeisterung erzählt sie, wie die ganze Familie einschließlich Oma und Opa nach Korfu gereist ist. Am besten hat ihr dort der Strand gefallen. An Abbehausen gefällt Josephine vor allem der kurze Weg zur Schule.
Emil Rupschus aus der 4b ist ebenfalls im Urlaub gewesen, und zwar auf Mallorca. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm die Fahrt mit dem Kinder-Quad. Und wofür würde er sich als Bürgermeister von Abbehausen einsetzen? Da muss der Neunjährige nicht lange überlegen: „Ein Kletterpark für die Schule und einen Autoscooter.“ Den Lehrern wünscht Emil, dass sie häufiger mal frei bekommen.
Bald imBuchhandel
Und da ist Josephine der gleichen Meinung: „Längere Ferien wären schon super.“
Was denken Kinder über ihr Leben im Dorf? Wie sind sie eingebunden? Wie sehen sie ihre Zukunft? Dafür interessiert sich Alfred Büngen in dem Projekt. Durch die Antworten der Kinder entstehe eine Art Soziogramm eines Ortes. Den Kindern will er vermitteln, dass ihre Meinung gefragt ist und dass sie lernen, ihre Meinung auch zu äußern.
Am Freitag, 12. Dezember, ab 15 Uhr wird das fertige Buch für alle Interessierten in der Abbehauser Grundschule vorgestellt. Anschließend ist es im Buchhandel erhältlich.