Presse berichtet vom 21. Literarischen Sommerfest - „Ich will einfach nur mal jetzt glücklich sein“

Visbek (jm). „Ich will einfach nur mal jetzt glücklich sein“. Ein Satz der hängen geblieben ist aus dem Text „Von Angesicht zu Angesicht“, den Fenja Schlegel beim diesjährigen Literarischen Sommerfest im Haus für Familie und Bildung in Visbek vortrug. Musikalisch begleitet wurde sie dabei von Amanda Wurm auf der Ukulele, teilte die Kreisvolkshochschule (KVHS) Vechta mit.
Fenja Schlegel, die in Wildeshausen aufgewachsen ist, schreibt lyrische Geschichten und Poetry Slam Texte über Beziehungen und Begegnungen im
Alltag. Sie war ebenso wie Amanda Wurm eine von 63 Autorinnen und Autoren, die aus ihren Werken lasen. Anlass war das Literarische Sommerfest des Geest-Verlages, das Alfred Büngen und Inge Witzlau in diesem Jahr zum 21. Mal organisierten – wie bereits in den Vorjahren – in Kooperation mit der KVHS.
In diesem Jahr stand das Literaturfest unter dem Motto „In Verantwortung für diese Welt“. Dabei sind es nicht die großen Bestseller, die bei dieser jährlichen Veranstaltung eine Bühne finden, sondern Schreibende, die ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Häufig sind es junge Menschen, die am Anfang ihrer Autorenkarriere stehen und im Geest-Verlag Unterstützung und Förderung erhalten, schreibt die Kreisvolkshochschule in ihrer Mitteilung weiter.
Auch Autorinnen und Autoren mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen gibt der Geest-Verlag eine Stimme, und das „nicht irgendwo in einem bestimmten Rahmen, sondern ganz selbstverständlich als gleichwertigen Teil der Literatur und Gesellschaft“, wie Annalis Hartmann, ehemals Artist in Residence in Vechta, es in Worte fasste.
Im 15-Minuten-Takt wurden Lyrik, Poetry Slam, Kurzgeschichten, Erzählungen, Buchauszüge oder Schreibprojekte vorgestellt – mal Tiefsinniges, mal Lustiges. Ein straffes Programm, das aber gleichzeitig für Kurzweiligkeit sorgte. 15 Minuten wie ein literarisches Speeddating, die laut Mitteilung jedoch ausreichten, um einzutauchen in die Gedichte und Geschichten und sich einen Eindruck von den jeweiligen Autorinnen und Autoren zu verschaffen.
Zu denen gehörten beispielsweise Thomas Bartsch, Helga Bürster oder Ansgar Schulz-Mittenzwei, der aus seinem neuen Buch „Frieden nicht in Sicht“ las. 40 bis 50 Zuhörende verfolgten jeweils die Lesungen. Es sei eine gute Gelegenheit, viele unterschiedliche Schreibstile kennenzulernen, fassten Fenja Schlegel und Amanda Wurm ihren Eindruck zusammen. Aber auch die
ungezwungene Atmosphäre, der Kontakt und Austausch mit den Autoren sowie Inspirationen für die eigene Arbeit seien es, was die Gäste des Literarischen Sommerfestes schätzen.