Rappelvoller Eissalon im Herbst -. Dieter Wörhle las im Berliner Eis-Voh in der Bundesallee

ups. Da strafte ein mit 26 Zuhörern pickepackevolles Café Voh all des Dichters Befürchtungen Befürchtungen Lügen. Kaum ein Platz blieb leer, und Dieter Wörhle brauchte einen kleinen Verstärker und ein Mikro, um auch leiseren Passagen meiner Lesung Gehör zu verschaffen.
 
Das Programm hieß "Zeitgenossen - Gebrauchslyrik und Kurzgeschichten aus Berlin". Die Zeitgenossen begegneten uns auf der Straße, in öffentlichen Nahverkehrsmitteln, in Restaurants, Cafés und Bars, am Fenster ihrer Wohnung, in der Einkaufsmeile sowie in Fitnessstudios. So konnte Dieter Wöhrle so gut wie jeden der Gäste persönlich erreichen, da viele Beobachtungen und Erlebnisse, auf denen seine Texte basieren, jedem aus seinem eigenen Leben bekannt sind.
 
Was Wöhrle besonders freute, war, dass sich einige seiner älteren Texte ("Sorgen, anonym"; "Dolce Vita in Moabit"; "Idee") ebenso als Renner erwiesen wie die beiden Kuzgeschichten "Adrenalin" und "Unter Primaten", dass das Publikum von Text zu Text besser mitzog, so dass er am Ende sogar noch eine Zugabe geben musste, wofür er das hierfür bestens geeignete "nichts" wählte.
 
In zahlreichen Gesprächen im Anschluss wurde das Unprätentiöse und Klare seiner Sprache gelobt ("Man kann Sie gut verstehen", "So macht Lyrik endlich mal Spaß", etc.). Einige Gäste meinten, die Texten hätten sie stark an Kästner erinnert, andere glaubten, eine gehörige Portion Wilhelm Busch herausgehört zu haben. Jedem das Seine. Hauptsache: Lyrik macht Spaß und erreicht den Hörer.