Sönke Zander - Am Strand


Am Strand

Als Treibgut liege ich am Strand,
dem Tang, den Wellen anvertraut.
Der Wind weht über mich den Sand,
die Sonne dörrt mir meine Haut.

Die Flut macht sie dann wieder nass.
Gezeiten strömen her und hin,
der Wind weht durch das Dünengras,
und ich vergesse, wer ich bin.

Mein Ich wird stetig fortgeweht,
mein Sein versickert still im Sand,
und alles, was ich war, vergeht.

Nun werd ich Muschel, Fisch und Qualle,
nun werd ich alle Leben, alle
im großen Meer am weißen Strand.