Schreib- und Redetipp: Das Jahr 2010

Das Jahr 2010

Die guten alten Zeiten! Noch vor elf Jahren lebte man problemlos
in den Neunzigern und antwortete auf die Frage, welches Jahr
denn gerade sei, wie aus der Pistole geschossen mit

„Neunzehnhundertneunundneunzig”. Doch
dann folgte eine Dekade, deren Benennung sich schon deutlich
schwieriger gestaltete und für die sich mittlerweile
die Bezeichnung Nullerjahre eingebürgert hat.
Diese sind nun auch vorüber und wir befinden uns im
Jahr zweitausendzehn. Oder im Jahr zweitausendundzehn? Oder womöglich im
Jahr zwanzighundert(und)zehn? Oder kurz und knapp im Jahr
zwanzig-zehn?

Um Sie nicht lange auf die Folter zu spannen: Korrekt sind
auf jeden Fall die beiden ersten Varianten. Denn während
von 1100 bis 1999 einfach die Hunderter immer weitergezählt
wurden, was in der Mathematik strengstens verboten wäre,
werden die glatten Tausender so gesprochen, wie man auch „normale” Zahlen
aussprechen würde. Deshalb gab es das Jahr zweitausend,
zweitausend(und)eins – und nun zweitausend(und)zehn.
Wie Sie schon an der Einklammerung erkennen können,
macht es keinen Unterschied, ob Sie das und mitsprechen
oder nicht. Die Bildung „zwanzighundert …” hingegen
ist nicht üblich.
Und was heißt das jetzt für die Agenda 2010?
Bei solchen Eigennamen darf man aus Gründen der Medienwirksamkeit
auch schon mal von den Regeln abweichen und knackig „zwanzig-zehn” sagen.

aus dem neuen Duden-Newsletter