Stefanie Dominguez hinterließ bei ihrer Buchpremiere mit ihrer Lyrik tiefe Spuren

Was für ein begeisternder und beeindruckender Abend. Gut 60 Besucher waren der Einladung in das Café der Kulturwerkstatt Paderborn gefolgt, um bei der Premiere der erst 22-jährigen Stefanie Dominguez dabei zu sein. Und die junge Autorin hinterließ an diesem Abend tiefe Spuren bei den Menschen.

Verlagsleiter Alfred Büngen zitierte nach einer kurzen Einleitung aus dem Vorwort von Holger Evang-Lorenz, der wegen Erkrankung leider nicht persönlich anwesend sein konnte. "Fast alle ihre Liebes- und Waisenkind-Gedichte atmen Autobiografisches, verborgene Lebenskräfte bergend, ebenso subkutane Trauer und Zerbrechlichkeiten, deren Fliehkräfte des Schutzes bedürfen. Stefanie Dominguez weiß all dies behutsam zu schützen, ohne zu verstummen. Sie dichtet. Sie verdichtet. Mit gewählten Federstrichen zeichnet sie in wenigen Zeilen zuweilen einen ganz eigenen, kompletten Kosmos, eine Lebenslinie, ein Zusammenspiel von Gefühlen, Realitäten und Surrealitäten. Vermeintliche Selbstverständlichkeiten stellt sie unaufgeregt infrage – niemals laut, niemals aufdringlich und gerade des-wegen unüberhörbar.
Der Titel „Damals unter Stachelbeeren“ suggeriert Retrospektives; dies klingt zweifelsohne oft in Stefanie Dominguez’ Dichtungen an – doch nie rückwärtsgewandt, sondern mit stets zukunftsgerichteten Implikationen.
Nicht minder schreibt sie gegen den Strom. Stefanie Dominguez dichtet unverdrossen gegen eine noch vor wenigen Jahren undenkbare Verrohrung der deutschen Sprache an. Ihren Texten ist geradezu eine Entrohung von Gedanken und Sprache zu eigen."

In der gut einstündigen Lesung präsentierte Stefanie Dominquez am gestrigen Abend, bestens begleitet von der Musikerin Lea Bruns mit Gesang und Klavier, sich als eine Lyrikerin, die bereits jetzt in jungen Jahren mit ihren Texten und ihrer Persönlichkeit die Menschen tief beeindruckt. So floss manch eine Träne bei Texten über Einsamkeit, über Verlust und auch Hoffnung. Ein nicht enden wollender Beifall, lange Schlangen beim Buchkauf und anschließendem Signieren waren der verdiente Lohn für die Autorin, von der wir sicherlich noch viel hören werden. Zumal, wenn ihr nächsten Band auch in dieser eindrucksvollen Weise  von  Marie-Sophie Epstein illustriert werden sollte.