Svea Marie Sieve - Zum Haus

Zum Haus

Ein kleiner Käfer kämpfte sich durch den speerartigen Regen, während Gummistiefel in Schlammpfützen ertranken, während verbrauchte Seelen sich die Fingerkuppen rot schrieben, während Kieselsteine mit sich selbst und Autoreifen Ping-Pong spielten.
Dann kamst du, und der Käfer setzte sich in dein Haar, angezogen von deiner unverbrauchten, den Pfützen und Kieselsteinen ausweichenden Persönlichkeit, die vom Regen gemieden wurde. Eine Zufluchtsstätte für die Käfer, die nass genug waren, sich zu dir zu verirren.
Du betratst ein dunkles Gebäude, vor dem Regen geschützt, und dennoch war es feucht dort drin, und knarzende Boden-dielen, manchmal auch knackend oder brechend, waren die einzige Spur, die du hinterließt, als du dich zum Spiegel begabst, keine Begrüßungsfloskel riefst, sondern dich nur zum Spiegel wandtest, die stillose Haarbürste nahmst und dem Käfer in deinen Haaren ein jähes Ende bereitetest.
Es tat dir nicht leid, die Anwesenheit des Käfers war schließ-lich nicht annähernd so gewaltig wie deine einsame Persönlichkeit, obwohl du ihn vorher doch gerettet hattest.