Timo Friedhoff begeisterte sein Publikum bei der Buchvorstellung in der Auburg in Wagenfeld

Timoi Friedhoff, Archivar in der Gemeinde Wagenfeld, begeistere gestern sein gut 100köpfiges Publikum bei der erstmaligen Vorstellung seines neuen Buches Kapitalverbrechen und andere Äußerungen menschlicher Destruktivität am Beispiel von Wagenfeld vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.


In den Mittelpunkt seines Vortrags stellte er die Brandkatastrophen in Wagenfeld in den letzten beiden Jahrhunderten. Angesichts der Ausrüstung zur Brandbekämpfung (manch heitere Anekdote war hier zu hören) und der Gestaltung der Häuser (Strohdächer), fielen viele der Höfe der Gemeinde mehrfach dem Brand zum Opfer, wurden Menschen und Tiere Opfer der Flammen. Anschaulich mit viel Bildmaterial rief Friedhoff die Historie in Erinnerung.

Das Buch ist ab heute in verschiedenen Einrichtungen in Wagenfeld und natürlich im Buchhandel erhältlich. 

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Timo Friedhoff

Kapitalverbrechen
und andere Äußerungen
menschlicher Destruktivität
am Beispiel von Wagenfeld
vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

Geest-Verlag 2010

ISBN 978-3-86685-254-9  

ca. 480 S., zahllreiche Abbildungen                                                        

15 Euro

 

Auch wenn es zumeist den Anschein hat – Unfälle und private Katastrophen, Familientragödien und andere schwere Verbrechen, ja sogar Mord und Totschlag sind keine Phänomene, die sich immer nur in weiter Ferne ereignen und lediglich mithilfe von Zeitung, Fernsehen und Internet nahe an uns herankommen. Selbst in beschaulichen Klein-städten und Dörfern haben sich all solche Schrecknisse, welche man zumeist nur aus den Medien kennt, schon ereignet – manche dieser traurigen Fälle vor noch nicht allzu langer Zeit. Doch mit der Zeit ver­blasst die Erinnerung und der trügerische Schein `so was gibt das bei uns nicht` breitet sich wieder aus.
Das hier vorliegende Buch widmet sich am Beispiel des Ortes Wagen­feld den Morden und Totschlägen, Verbrechen, Unglücksfällen und ande­ren zu verschleiern versuchten Geschehnissen während der letzten drei Jahrhunderte. Die nachweisbaren Fälle menschlicher Destruktivität in der Zeit vom 18. bis zum mittleren 20. Jahrhundert werden aufgedeckt und beleuchtet. Die inhaltliche Spanne der untersuchten Beispiele ist dabei sehr breit gefächert. Angefangen bei Gefahren, die aus der Um­welt der Menschen und ihrer Arbeitswelt erwuchsen, reicht sie über Lug und Betrug, über Diebstahl und Raub bis hin zu reinen Kapital­verbre­chen.
Diese Ereignisse wieder ans Licht zu bringen und an die Menschen zu erinnern, die ihnen zum Opfer gefallen und deren Namen inzwischen vergessen sind, gilt das Ansinnen dieser Arbeit.

Timo Friedhoff wurde 1979 in Diepholz geboren und wuchs in Wagen-feld auf. Bereits als Jugendlicher begann er, sich mit der Geschichte seiner Familie und der seines Heimatortes zu beschäftigen. Seit 1997 betreut er ehrenamtlich das Wagenfelder Pfarrarchiv. Im Jahre 2004 wurde er zum Archivar der Gemeinde Wagenfeld berufen. Nach dem Studium der Forstwissenschaften und Waldökologie lebt und arbeitet er zwar in Göttingen, befasst sich aber in seiner Freizeit schwerpunkt-mäßig mit der bäuerlichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte seiner Heimat. Ebenfalls im Geest-Verlag veröffentlichte er 2008 Wagenfelder Fragmente. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wagenfeld vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.