Von Männern – oder Igeln – die Gefühle zulassen … Über den Lyrikband 'Igel-Gesänge' von Matthias Rürup

Von Männern – oder Igeln – die Gefühle zulassen …

u.a. auf fixpoetry gelesen

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Der neue Lyrikband „Igel-Gesänge. Wie kann man nur lieben?“ von Matthias Rürup

Geest Verlag meldet:

Wie das ging, wie das geht – mit der Liebe?, diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die 51 Gedichte des neuen Lyrik-Bandes des Wuppertaler Autoren Matthias Rürup. Nacheinander gelesen, erzählen sie die Geschichte einer letztlich scheiternden Paarbeziehung und führen scheinbar zu einer bitteren Konklusion: Dass es auf Dauer schwer oder sogar unmöglich scheint, offen und weich zu bleiben für den anderen. Weil irgendwann ja doch Verletzungen kommen und dann alte Muster des Einigelns und Abweisend-Werdens leicht die Oberhand gewinnen.

Aber wer liest Lyrikbände schon der Reihe nach? Mindestens genauso berechtigt ist eine zufällige, hin- und hergehende Lektüre, die sich mal hier von einem melancholisch-nachdenklich Text einfangen und mal dort von romantisch-liedhaften Versen bezaubern lässt. Dann berückt dieser Gedichtband vor allem mit seinem konsequenten Einfühlen und Durchleben der verschiedensten Facetten der Liebe … mit seinen wechselnde Stimmungen und Tönungen von spröde-bitter bis melodiös-luftig-leicht; mal klassisch gereimt, mal in freien Versen.

Begleitet und eigenständig kommentiert werden die Gedichte durch Zeichnungen der Saarländer Künstlerin Vera Kattler. Auch in ihnen wird der symbolische Bezug auf den Igel als weich-niedliches und zugleich stacheliges Tier einerseits aufgegriffen und zugleich verwandelt. Fragile Konturen, die in ihrer Zackung noch an eine Stachelhaut erinnern, brechen auf, verschieben und verbinden sich … den Gedichten gleich kreisend um die Frage, wo hier eine Mitte ist, eine Stabilität, eine Balance, eine Ewigkeit.

Dass mit dem Autoren Matthias Rürup die Vermutung genährt wird, dass hier vor allem eine männliche Perspektive auf die Liebe verhandelt wird, erweist sich mit Blick auf die Texte als irrelevant. Letztlich geht es um ganz allgemeine, jeden betreffende Sorgen und Beobachtungen, wie nötig, aber auch schwer es ist, sich bei Liebe zu öffnen und weich zu sein trotz allem.

Das Buch „Igel-Gesänge. Wie kann man mur lieben?“ ist gerade erschienen im Geest-Verlag und für 11,00 € erhältlich im Buchhandel (ISBN: 978-3-86685-716-2).

Hineinhören kann man in die Gedichte im Rahmen einer neuen Ausgabe der Radiosendung LiteraturHörbar am 30.06.2019, ab 19.05 Uhr auf Welle 107, 4 (Radio Wuppertal).

Ab Herbst 2019 wird es zudem – aufbauend auf den Gedichten – eine literarisch-musikalisch Performance zu erleben geben: am 10.11.2019 in der Bandfabrik und am 29.11.2019 in Foyer der Volkshochschule Wuppertal. Musikalisch begleitet von Uwe Sandfort an der Gitarre lesen und interpretieren die Texte dann Matthias Rürup als auch Kirsten Marter-Dumsch – so nur umso eindringlicher dokumentierend, dass hier nicht die Geschichte eines einzelnen (männlichen) „Igels“ erzählt wird, sondern von (mindestens) zweien.

Matthias Rürup lebt, arbeitet, dichtet und netzwerkt seit 2006 in Wuppertal. Er ist Mitglied des VS, des Literatentreffens als Mitherausgeber der Wuppertaler Literaturzeitschrift und Textwerkstatt neolith. Seine Gedichte veröffentlicht er in Anthologien, Zeitschriften (u.a Karussell) oder online (fixpoetry.com, dichtungen.matthias-ruerup.de).

Vera Kattler lebt und arbeitet in Saarbrücken. Von 1999 bis 2005 studierte sie Freie Kunst an der Hochschule der bildenden Künste Saar und war anschließend Meisterschülerin von Prof. Daniel Hausig. Einblick in künstlerisches Schaffen gibt ihr Blog: verakattler.blogspot.com