Walther Stonet - Menschen. Leben (Sonett am Donnerstag 13.04.)
Menschen. Leben.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein! Nein, er muss handeln,
Muss Gutes schaffen und dem Bösen wehren. Doch:
Was immer er auch tut, er endet tief im Loch,
Muss schließlich sich in jenen Lehm zurückverwandeln,
Aus dem er einst gebacken durch sein Leben kroch.
Er wird sich irgendwann mit irgendwem Verbandeln
Und liegt in Betten, fläzt in Ecken, schläft in Kandeln,
Versprüht den Geist, den Witz und riecht, was niemand roch,
Bevor die Regen aller Sorten auf ihn fallen.
Da liegt er nun und ist die Frage aller Fragen.
Die Antwort bleibt er schuldig. Nicht einmal das Lallen
Vermag er mehr, erst recht nicht dieses Dauerklagen
Will aus dem offnen Mund mehr nervig schallen:
Das Leben ist’s gewesen. Es brach ihm den Kragen.