Weserkurier berichtet über die Abschlusswoche der Berner Bücherwochen

Berner Bücherwochen: Detlef Glückselig und Christine Pape lesen in der Kulturmühle / Finale am 4. Advent

Abschluss mit Hannelore Hoger

Von
 
den kompletten Artikel lesen Sie hier
Schon 2011 besuchte die Schauspielerin Hannelore Hoger die Berner Bücherwochen. Am vierten Advent wird sie erneut erwartet: Gemeinsam mit der Pianistin Nina Tichman gestaltet sie nach der offiziellen Abschlussveranstaltung eine Lesung in der Warflether Kirche.

Erwin ist eine alte Schildkröte, Lorenz ein junger, quirliger Bär. Trotz ihrer Verschiedenheit sind die beiden beste Freunde und durchleben gemeinsam zahlreiche Abenteuer – 24, um ganz genau zu sein. Denn Erwin und Lorenz sind die Hauptpersonen in dem von Detlef Glückselig verfassten und von Christine Pape illustrierten Buch „Das Geheimnis der 24 Pforten“, das beide jetzt im Rahmen der Berner Bücherwochen in der Kulturmühle vorstellten.

Hinter jeder Pforte verbirgt sich ein Kapitel, in dem die beiden tierischen Helden auf Geheiß eines ominösen Flaschengeistes eine abenteuerliche Prüfung bestehen müssen. In deren Rahmen befinden sie sich mal auf einem Übungsplatz für fliegende Teppiche, mal in einem mysteriösen „Zug nach Nirgendwo“. Die Geschichte klingt zunächst nach einem reinen Kinderbuch. Dass die Anzahl der Kapitel derer der Türchen am Adventskalender entspricht, ist kein Zufall: „Ich habe die Geschichten vor etwa sieben oder acht Jahren als literarischen Adventskalender geschrieben – allerdings für eine Erwachsene“, klärt Detlef Glückselig über die Entstehung seiner Geschichte auf.

 

Der Wunsch, diese Geschichten auch zu veröffentlichen, erwachte in Glückselig, der hauptberuflich als Zeitungsredakteur in Brake tätig ist, allerdings erst 2009, als er beim Aufräumen der eigenen Festplatte mehr oder minder zufällig wieder auf diese Geschichten stieß. Beim abermaligen Lesen schmiedete er erste Veröffentlichungspläne.

Mit Christine Pape aus Butjadingen, mit der Glückselig auch beim Nordenhamer „Theater Fatale“ zusammenarbeitete, war schnell eine Künstlerin gefunden, die die Abenteuer der beiden tierischen Helden mit passenden Illustrationen versehen könnte. Die Suche nach einem Verlag für das Buch gestaltete sich hingegen nicht so einfach, teilte Glückselig den Zuhörern in Berne zwischen den einzelnen Geschichten im Plauderton mit.

Selbst der Geest-Verlag, in dessen Kooperation Reinhard Rakow die Berner Bücherwochen organisiert, regte sich zunächst nicht. Dass Christine Pape und Detlef Glückselig jetzt doch im Rahmen der Bücherwochen gelesen haben, kam durch einen Zufall zustande. Glückselig: „Als mich Herr Rakow in der Redaktion aufsuchte, um mir das Programm der diesjährigen Bücherwochen mitzuteilen, fiel sein Blick auf den Flyer der mittlerweile erfolgten Buchveröffentlichung. Seine spontane Reaktion lautete: ‚Das nehmen wir auch noch mit rein‘.“

Im Gegenzug nutzte Rakow den Rahmen der Lesung, um zwischen den beiden Blöcken eine weitere Veröffentlichung aus dem Geest-Verlag vorzustellen: den „literatierischen Wesermarschkalender für das Jahr 2014“. Dieser entstand im Zuge der Produktion des diesjährigen „Lesebuchs für die Wesermarsch“ mit dem Titel: „Manche schlafen ein mit der Katze“ und enthält Bilder „tierischer“ Motive aus der Wesermarsch sowie kurze Prosatexte, Auszüge und Zitate.

„Wir wurden während der Buchproduktion mit Text- und auch Bildmaterial der Autoren förmlich überschwemmt. Mit diesem Kalender versuchen wir, auch diesem Aspekt der kreativen Arbeit gerecht zu werden“, erklärt Rakow die Entstehung des 28-seitigen Bildkalenders, der im Zweiwochentakt ein neues Motiv samt literarischer Illustration präsentiert.

Vorgestellt werden am kommenden Sonntag, 22. Dezember, auch die Preisträger der Bücherwochen-Anthologie „Trotz alledem“. Die Veranstaltung in der Mensa der Grundschule Ganspe startet um 11.30 Uhr.

Die Jury habe sich noch nicht endgültig entschieden, wie viele Preise sie vergeben wird, sagte Bücherwochen-Initiator Reinhard Rakow gestern. Er versprach aber „mindestens zwei Hauptpreise und zwei Nebenpreise“. Die Autoren werden anlässlich der Preisverleihung aus ihren Werken vorlesen.

Die Preisvergabe stelle die „inhaltliche Abschlussveranstaltung“ der vierten Berner Bücherwochen dar, sagt Rakow. „Abends gibt es aber noch ein Sahnetupferl“, freut sich der Initiator. Zwei Jahre nach ihrem Auftritt im Gemeindehaus in Ganspe kehrt die Schauspielerin Hannelore Hoger zurück nach Berne. An der Seite der Pianistin Nina Tichmann wird die „Bella Block“-Darstellerin in der Warflether Kirche einen Abend mit Texten von Honoré de Balzac, Tania Blixen, Martin Walser und Kurt Tucholsky gestalten.