Monika J. Walther: Blauäugige Zukunft (Gedicht des Tages am 5. November)

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Blauäugige Zukunft

Meinen Fuß in deiner Tür
gehe ich zwei Schritte rückwärts.

Keine Verlierer wollten wir sein,
nur die guten Wörter benutzen
unser Sommerfest lang.
Hinter den Rücken ging
keine Zeit verloren, aber
das Leben nahm sich Stunde für Minute
Alltage, neue Wochen und ein Jahr.

Wir kamen zu deinem Meer
und zählten die Wellen,
die Sandkörner schimmerten.
Heller Jubel von Ferne
im blaugrünen Sonnenmittag
bricht die Dämmerung rasch.
Und wir kommen früh zu spät
und keiner sieht uns je wieder
an zwei Orten zugleich.

Der Himmel bewahrt,
den Tag erkannt.
Das Gras ist gewachsen,
die Wildäpfel duftend gereift.
Ich zähle die Fragen,
die Wünsche und bin
außer Landes mir.

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