Ethische Betrachtungsweisen

Warum verlässt unsere Lippen so viel sexualisierte Ausgrenzung?

Diese Frage kann man auch mithilfe der Ethik be¬antworten oder zumindest betrachten.

Wenn wir in einer anderen, erheblich früheren Zeit wie z. B. dem Mittelalter leben würden, wäre eine Antwort auf diese Frage vielleicht einfacher zu geben. Dann hätte ich sagen können, dass die Denk¬weisen der Menschen immer normativ vorgeschrie¬ben waren, dass alles die Religion sehr klar vorgibt, welche Sexualität überhaupt Menschen zu leben haben. Normativ gesehen wäre das zu¬mindest eine Antwort.

Ich hätte auch sagen können, man kannte nichts anderes als das „Normale“. Und da wir ja bekannt¬lich wissen, dass Menschen auf Unbekanntes mit Ablehnung reagieren, wäre das eine Antwort. Oder?

ABER!

Wir leben ja in der Gegenwart.

Hier ließe sich eine deskriptive Perspektive der Ethik anwenden. Damit meine ich, dass ja heutzu¬tage etwa Menschenrechte gelten, etwa die sexuelle Freiheit anerkannt ist, dass diese Werte also zum Ist-Zustand unserer Zeit gehören.

Ob normativ oder deskriptiv – Menschen sind ja für gewöhnlich „Rudelwesen“ – man wendet sich eher von der Minderheit ab, hat deshalb aber moralisch noch lange nicht recht.

Ömer Özkugum