Wie kommt es eigentlich zum Ostermontag und was ist das?

Der Ostermontag gehört mit dem 26. Dezember und dem Pfingstmontag zu
den zweiten Feiertagen an den drei christlichen Hauptfesten.

Weihnachten und Ostern, früher auch Pfingsten, werden mit einem je
achttägigen Fest (Oktav) gefeiert, das bis zum folgenden Sonntag
dauert. Dabei zählt im Falle von Ostern jeder einzelne Wochentag als
Hochfest. Um wenigstens an einem der Werktage einen
Festgottesdienstbesuch zu ermöglichen, wurden die zweiten Feiertage an
den Montagen eingeführt.

Liturgische Bedeutung

In der katholischen Kirche steht der Ostermontag als zweiter Feiertag
ganz im Zeichen des Osterfestes. Allerdings wird hier eine andere
Bibelstelle verwendet, welche die Auferstehung Jesu aus dem Blickwinkel
der Emmaus-Jünger erzählt. Streng genommen ist der Montag also die
Fortsetzung des Ostertages und somit – liturgisch – nur bedingt als
eigenständiger Tag zu rechnen. Biblisch ist die Geschichte am
Ostersonntag verankert und nicht am Ostermontag: „... und dabei ist
heute schon der dritte Tag.“.

In dieser Geschichte sind zwei Jünger am dritten Tag nach der
Kreuzigung Jesu aus Jerusalem fortgegangen, um wieder nach Emmaus
zurückzukehren. Auf dem Weg schließt sich ihnen ein dritter,
unbekannter Mann an. Dieser hinterfragt die Trauer der beiden
Heimkehrer und erläutert ihnen schließlich, dass der Messias all das
erleiden musste, wie es die alten Schriften vorhergesagt hatten. In
Emmaus angekommen, laden die Jünger den Mann ein. Er bricht am Tisch
das Brot, und in diesem Moment erkennen sie den auferstandenen Jesus,
der aber vor ihren Augen verschwindet. Sie kehren sofort um, erreichen
noch in der Nacht wieder Jerusalem, und erzählen den dort noch
versammelten Jüngern von ihrem Erlebnis.

Regionale Bräuche

Durch die Einführung eines zweiten Feiertags konnten in den
deutschsprachigen Ländern für den Ostermontag eigene Bräuche entstehen.
So erinnert der Emmausgang oder Emmaus Osterspaziergang an den Gang der
beiden Jünger Christi von Jerusalem nach Emmaus, wo ihnen der
wiedererstandene Jesus von Nazaret begegnete, den sie jedoch nicht
erkannten. Meist beginnt der Emmausgang vor der Pfarrkirche und endete
bei einer Kapelle.

In Traunstein im Chiemgau wird am Ostermontag der Schwertertanz und
Georgiritt begangen, bei dem heute symbolisch der Winter vertrieben
wird.

In vielen ländlichen Gemeinden in Oberbayern ist der alte Brauch des
österlichen Feldumganges noch lebendig. Der Bauer, unter Begleitung
meist aller Hausbewohner, geht das Roggen- und Weizensaatfeld, auch
Winterfeld genannt, ab.
Ostermontagsschwingfest auf der Großen Schanze in Bern um 1775

Seit 1720 ist in der Stadt Bern der Ostermontagsumzug nachweisbar, bei
dem die Magistraten vom Münster ins Rathaus zogen und die Handwerke der
Küfer und der Metzger Umzüge durch die Stadt veranstalteten. An diesem
Tag fand auf der Großen Schanze in Bern zudem bis ins 19. Jahrhundert
ein festlicher Wettkampf im Schwingen statt.

Außerdem haben sich über die Jahrhunderte verschiedene Bräuche
erhalten, so zum Beispiel der „Traditionelle Remlinger Eierlauf“ in
Remlingen (Unterfranken) oder die „Schönecker Eierlage“ in Schönecken
(Eifel).

Der Ostermontag folgt auf den Ostersonntag und zählt dadurch in der
römisch-katholischen Kirche zu den Grenztagen der Heiligen Woche
(Palmsonntag bis Ostersonntag). Diese zählt bis zum Gründonnerstag zur
Fastenzeit; Karfreitag und Karsamstag sind Tage des Osterfastens.

Daher stellen der Ostersonntag und der Ostermontag das Ende des Fastens
dar. In der weiteren Folge entwickelten sich aus dieser Tatsache
verschiedene Feiern, wie sportliche Wettkämpfe und zahlreiche rituelle
Feiern.

aus: www.wikipedia.de