Presseinfo: Buchpremiere von Andree Leus '... und Gott ist der Richter' in der Synagoge des Bibeldorfs Rietberg
Presseinformation Nr. 101
vom 29. Mai 2008
Buchpremiere am Sonntag, 28. Juni 2009 14.00 Uhr
in der Synagoge des Bibeldorfes in Rietberg
Andree Leu aus Rietberg stellt seinen Roman „… und Gott ist der Richter“ vor
Am Sonntag, dem 28 Juni 2009 um 14.00 Uhr, findet in der Synagoge des Bibeldorfes in Rietberg eine Lesung mit musikalischer Begleitung statt, in der Andree Leu seine im Geest-Verlag erschienene erste Romanveröffentlichung „… und Gott ist der Richter“ vorstellen wird. Neben der Lesung des Autoren und musikalischen Beiträgen warten einige einführende Worte des Verlagsleiters Alfred Büngen sowie ein Grußwort von Rietbergs Bürgermeister André Kuper auf die Gäste …
Der Erstlingsroman von Leu kreist vor allem um die Frage nach Gerechtigkeit und Moral, beruhend auf der Geschichte eines jungen Mannes zur Zeit des Nationalsozialismus, und entfacht bei seinen Lesern im Nachhinein sicher eine Vielzahl an Grundsatzdiskussionen. Friedel, ein junger, fanatischer Verehrer des Nationalsozialismus, wird gegen Ende des Krieges in den Volkssturm berufen und desertiert schließlich mit seinem Freund Hermann. Auf der gemeinsamen Flucht werden die beiden geschnappt, können jedoch durch den Mord an einem Soldaten fliehen, wobei unklar bleibt, wer von beiden letztlich den tödlichen Schuss abfeuerte.
Nach dem Krieg hält Friedel an seiner nationalsozialistischen Ideologie fest und wird von einem ungeheuren Durst nach Erfolg gepackt, wobei ihm jeder erfolgreiche Mensch im Wege steht. Seinen Freund Hermann erpresst Friedel mit Hilfe der ungeklärten Mordfrage, mit seinem Vater, dessen Denkweise sich nach dem schrecklichen Krieg von Grund auf geändert hat, gerät er zwangsläufig in Konflikt. Er beginnt eine kaufmännische Ausbildung und jobbt nebenher in einem Lokal, in dem er eine hübsche, freizügige Dame kennen lernt. Er verliebt sich in sie, wird jedoch zurückgewiesen und flüchtet sich fortab in abnorme sexuelle Praktiken mit der Chefin des Ladens.
Nach seiner Ausbildung gelingt es Friedel durch betrügerische Machenschaften, die die Erpressung Hermanns beinhalten, sowie durch den Boom der Bauindustrie, zu Wohlstand und Einfluss zu kommen. Seine Gier reicht schließlich soweit, dass er nur noch zum Ziel hat, seinen Bruder zu vernichten, um das Erbe seines inzwischen wohlhabenden Vaters zu bekommen.
Friedel verliebt sich ausgerechnet in Daniela, die er in dem mittlerweile zum Bordell gewordenen Ladenlokal kennen lernt. Die Geschichte um Daniela stellt neben der nationalsozialistischen Perspektive Friedels einen zweiten Erzählstrang dar, in dem die Geschehnisse aus der Sicht der jüdischen Opfer sowie der leidenden Zivilbevölkerung beschrieben werden. Gerade erst von der SS aus dem Leib ihrer sterbenden Mutter gerissen, wird Daniela, eine Jüdin, von der Bäuerin Anna angenommen, nachdem auch ihr Vater bei einem Fluchtversuch erschossen wird. Mit Anna und ihren vier neuen Geschwistern geht sie auf die Flucht nach Westdeutschland, wobei ihre Herkunft stets ein Geheimnis der Familie bleibt. Trotz aller Fürsorge der Ersatzmutter wird Daniela von widersprüchlichsten Gefühlen geplagt, die sie schließlich zum Bordellbetrieb geleiten.
Die Feindschaft zu Friedel und seinem Bruder wird letztlich auf einen Höhepunkt getrieben, als dieser Daniela heiratet. Friedel nimmt die Heirat hin, so groß ist seine Verehrung. Als er aber eines Tages erfährt, dass Daniela von jüdischer Herkunft ist, schlägt seine Gunst in Abscheu um. Mit allen Mitteln versucht er, ihr Bordell zu schließen.
Von Hass erfüllt verbündet sich sein Bruder mit dem erpressten Hermann. Mit Hilfe von Medikamenten lösen die beiden bei Friedel einen Schlaganfall aus, der ihn handlungsunfähig macht, und teilen sein Vermögen unter sich auf.
Der Sinn für Moral findet sich letztlich nur noch in Daniela, die den Glauben an die Gerechtigkeit trotz schwerer Vergangenheit scheinbar nicht verloren hat. Sie liefert beide Männer der Polizei aus…
Zum Autor:
Der 1966 in Amberg geborene Andree Leu lebt mit seiner Familie in ostwestfälischen Rietberg. Nach dem Abitur hat er zunächst eine Lehre als Schiffsmechaniker absolviert, die ihn auf Handelsschiffen drei Jahre lang um die Welt geführt und bleibende Eindrücke hinterlassen hat. Trotz der bis heute erhalten gebliebenen Liebe zur Seefahrt wandte er sich im Anschluss an die Lehrzeit dem Studium zum Wirtschaftsingenieur zu und wurde mit diesem Beruf am Rande des Teutoburger Waldes sesshaft.
Ein großes Interesse für die Literatur und das Schreiben begleiten ihn schon seit der Jugend. Seit wenigen Jahren erst widmet er sich jedoch diesem Hobby in verstärktem Maße. Dabei lässt er sich nicht einem einzelnen Genre zuordnen sondern widmet sich vielfältigen Themengebieten. Romane schreibt er mit ebensolcher Leidenschaft wie Jugendbücher oder Märchen.
Die Buchpremiere am Sonntag, 28. Juni, im Bibeldorf Rietberg beginnt um 14.00 Uhr. Der Eintritt von 5 € beinhaltet neben der Lesung auch den Besuch des Bibeldorfes.
Alfred Büngen
Geest-Verlag