Augsburger Allgemeine berichtet über Lesung von Michael Tonfeld: Dem afrikanischen Kochtopf entronnen
Lesung
Dem afrikanischen Kochtopf entronnen
Der Afrikaexperte Michael Tonfeld und seine Riesenschnecke „Wa bibio“ fesseln die jungen Zuhörer in Friedberg mit ihrer Reiseerzählung Von David Götz
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Friedberg Einen Hauch von Exotik brachte der Autor und Afrika-Experte Michael Tonfeld nach Friedberg. Das lag auch daran, dass Tonfeld nicht alleine kam. Gemeinsam mit seiner Achat-Schnecke namens Wa bibio begeisterte er seine jungen Zuhörer in der Friedberger Buchhandlung „lesenswert!“.
Schon vor Beginn der Lesung warteten die Kinder gespannt auf den Afrika-Experten. Ohne Berührungsängste setzten sich die knapp 20 Kinder auf die bereitgelegten Kissen rings um das Reiseterrarium der Schnecke. Besonders beeindrucken ließen sich die Kleinen von den Ausmaßen der Schnecke. Wa bibio, was nichts anderes bedeutet als „Kleine Schnecke“, ist zwar erst sieben Jahre alt, aber schon jetzt überlappt sie die Hand Tonfelds bei Weitem. Ausgewachsen kann die Schnecke 20 Jahre alt und sogar so lang wie ein Unterarm werden. Mit viel Einfühlungsvermögen erzählte Tonfeld frei den Kinder die Geschichte von der langen und beschwerlichen Reise der Schnecke aus Ghana bis nach Friedberg. „Wa bibio hat mir erzählt, wie sie hierher gekommen ist“, beginnt Tonfeld seine Abenteuerzählung.
Belehrend zu wirken, ist nicht Tonfelds Art. Anschaulich und verständlich brachte der Autor die Odyssee der Riesenschnecke von Afrika nach Friedberg den Kindern näher: „Wa bibio wurde in das Maul eines riesengroßen Blechvogels geschoben“, beschreibt Tonfeld den ersten Flug der Schnecke. Auch ums Essen drehte sich viel. So erfuhren die Zuhörer Wissenswertes über afrikanische Nahrungsmittel und Essensgewohnheiten, etwa, dass sich mit Palmöl nicht nur das Fieber senken, sondern auch Schnecken wohlschmeckend zubereiten ließen. Denn Wa bibio ist selbst so etwas wie eine Delikatesse.
Dem afrikanischen Kochtopf entkommen, schien sie in Friedberg endlich sicher zu sein. Doch weit gefehlt. Der Tochter Tonfelds war es zu verdanken, dass die Achat–Schnecke überlebte und das Kinderbuch „Auf Leben und Tod - die lange Reise einer Schnecke von Afrika nach Friedberg“ entstand: „Papa, komm schnell, die Mama soll nicht alle kochen, ich will eine als Haustier behalten. Und da ist dann das Buch draus geworden“, berichtet Tonfeld. „Seitdem lebt Wa bibio im Land der Zauberer als Haustier“, erklärte Tonfeld den Kindern.
Mit seiner fesselnden Erzählung zog der Afrikaexperte nicht nur die Kinder in seinen Bann. Auch die Eltern zeigten sich begeistert und wollten nach Ende der Lesung noch einiges über den abenteuerlichen Gast und seinen Besitzer erfahren.
Dieser tritt seit über zehn Jahren in Büchereien, Schulen und auf Afrikafestivals auf. Über 1200 Mal begeisterten Tonfeld und seine Schnecke schon Jung und Alt.
Erschienen ist Michael Tonfelds Buch „Auf Leben und Tod - die lange Reise einer Schnecke von Afrika nach Friedberg“ im Geest-Verlag. (46 S., mit CD, 11 Euro). Mit dabei ist das interaktive Erzählprogramm für Kinder ab vier Jahren.