Clus, Evi: Diagnose Krebs

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 Evi Clus

Diagnose Krebs

Mein anderes Ich
Geest-Verlag 2004-07-20
92 S.
10.00 Euro


Wieder einmal erscheint im Geest-Verlag das Buch einer Autorin, die nach der Diagnose Krebs einen Weg der Auseinandersetzung und des Überlebens gefunden hat. Mit einfachen und schlichten Worten, mit verschiedenen Fotografien illustriert, schildert die Autorin, wie sie auch zunächst scheiterte. Die erste Brustamputation brachte noch keine Kehrtwende. Sie dachte weitgehend so weiter leben zu können, wie sie es bis dahin gemacht hatte. Erst die zweite Diagnose, ein erneuter Tumor in der anderen Brust brachte die Kehrtwende. Deutlich wird in diesem Buch vor allem, dass nur eine körperliche und geistige Umorientierung die Möglichkeit des Überlebens schafft. Dazu gehört unter anderem eine Veränderung der Lebensweise, der Aufbau eines positiven Weltbildes und die Selbstverpflichtung, sich ständig über die Neuerungen im medizinischen Bereich zu informieren, gehören auch vielleicht wenige, dafür aber wirkliche Freunde, gehören eine wenige Menschen, die im ganz engen Familienkreis, den Prozess unterstützen.



Ein kleiner Textauszug zeigt die Ausgangssituation, in die jeden Tag wieder neu Menschen gestellt sind.

„Die Momente des Unglaubens wichen bald denen der nüchternen Wahrheit, Selbstvorwürfe über den leichtsinnigen Umgang mit meiner Gesundheit folgten. Wie brachte ich diese Hiobsbotschaft meiner Familie bei? Ich erinnere mich noch, dass mich diese Frage beinahe mehr in Panik versetzte als meine akute Lebensbedrohung. Es gab keine Hintertür, durch die ich irgendwie entschlüpfen konnte. Niemand kann der gestellten Diagnose entkommen, gleichgültig, welche Türen er zu öffnen versucht.“

Das Buch versucht keine für jeden gültige Antworten zu finden. Aber es zeigt Wege auf, die jeder ergreifen kann, weit über die Krebserkrankung hinaus. Denn bedarf es immer der Bedrohung durch den Tod, um ein geistiges Umdenken zu bewirken.