Erscheint Mitte August: Theodor Pelster: Und wie war's? Schulwege. Erzählte Erinnerungen
„Wie war es in der Schule?“, wurde ich gefragt, wenn ich als Dritt- oder Viertklässler in der unmittelbaren Nachkriegszeit aus der Volksschule nach Hause kam. „Schön“, sagte ich auch dann, wenn man mich dort zurechtgestutzt hatte und wenn es auf dem Schulhof ziemlich rau zugegangen war. „Schön“, sagte ich auch später, als es in der Höheren Schule in Latein oder Mathematik keineswegs so geklappt hatte, wie erhofft oder erwartet. Dann – sagte ich lange gar nichts mehr.
Jetzt, nach langen Jahren als Lehrer, frage ich mich selbst: „Wie war es in der Schule?“ Eine einfache Antwort verbietet sich. Erinnerungen an einzelne Schüler und Schülerinnen, an Elterngespräche, an Klassen, an Konferenzen, an Kollegen und Kolleginnen, an Klassenarbeiten, an Ausflüge und „Bildungsfahrten“, an Abiturfeiern. Alles „schön“? Erinnerungen sind trügerisch.
Gestern kam unsere Enkelin bei uns, den Großeltern vorbei und ich fragte: „Ja, wie war es in der Schule?“. – „Schön“, sagte sie. Na, ja!
Theodor Pelster, 1937 in Krefeld geboren, ging nach dem Abitur am altsprachlichen Gymnasium nach Bonn, um dort Deutsch, Geschichte und Sport zu studieren. Er promovierte mit einer Arbeit über den „Stil der politischen Rede im Westen und Ostenn Deutschlands“ und kam zur Vorbereitung auf das Lehramt in Höheren Schulen zurück nach Krefeld. Fast vierzig Jahre unterrichtete er am naturwissenschaftlichen Gymnasium der Stadt. Als freier Mitarbeeiter der Volkshochschule führte er Literaturseminare und Autorenlesungen durch. Nach fachmethodischen und fachdidaktischen Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen im Geest-Verlag unter anderem „Kellers Weihnachten“. Roman, „Die Reise nach drüben“. Erzählung und „Heute hatte ich noch kein Glück“. Vier Erzählungen.
Pelster wurde 2010 mit dem Stadtsiegel der Stadt Krefeld ausgezeichnet unmd erhielt 2011 den Rheinlandtaler.