Büchel, Simak: ZAZA und der Zirbelzottel
Büchel, Simak
ZAZA und der Zirbelzottel
Mit Illustrationen des Autors
Umschlaggestaltung: Daniela Huetzen
Geest-Verlag 2009
ISBN 978-3-86685-214-3
8 Euro
»He du, Stinkerchen, komm raus da! Ich hab’ dich längst gesehen!«,
sagte sie und hob die Blumenkelle. Das Wesen im Topf war jedoch sehr
scheu und traute sich nicht recht.
»Na los, komm schon …« Zaza setzte ihr liebstes Gesicht auf und
versteckte die Kelle hinter ihrem Rücken. Und tatsächlich, jetzt regte
sich etwas im Topf. Zuerst erschien eine flache Nase, die ein bisschen
an ein Kaninchen erinnerte, danach tauchte ein pausbackiges Gesicht mit
blitzenden Äuglein und mit großen, rosigen, mordsmäßig abstehenden
Ohren auf.
»Ich tue dir nichts …«, murmelte Zaza und starrte wie gebannt.
Da endlich zeigte sich das kleine Wesen ganz. Und, kein Zweifel, es
handelte sich um einen Zirbelzottel! Einen ziemlich stattlichen sogar.
Der Zirbelzottel ging aufrecht und war etwa so groß wie ein
Meerschweinchen. Sein grauweißes Fell war ganz verzottelt. Zotteln in
den unterschiedlichsten Größen baumelten an seinem Körper, winzige
Zotteln, mittelgroße Zotteln und drei besonders prächtige, filzige
Zotteln fielen Zaza sofort auf. Sie legte den Kopf schräg und staunte.
Der Zirbelzottel zitterte am ganzen Körper, vielleicht weil er sich vor
Zaza fürchtete oder aber, weil es ihm peinlich war, so schmuddelig zu
sein. Denn süß oder niedlich konnte man den Zirbelzottel ganz und gar
nicht finden! Gerade hatte er seine Pfoten über dem kugelrunden
Bäuchlein gefaltet und kaute auf einer Zwiebel her-um. Als Zaza immer
noch nichts sagte, hockte er sich auf den Rand der Kommode, baumelte
mit den Beinen und sah das Mädchen erwartungsvoll an.
»Na, was ist denn nun?«, fragte er plötzlich.
»Wa…« Zaza zuckte zusammen.
»Wa…«, ahmte das Wesen sie nach, kicherte und machte ein Zwiebelbäuerchen. »Oh, pardon!«