Doris Egger - Fäuste (Gedicht des Tages am 28. August)
Hördatei:
fäuste
fäuste
schlagen
trommeln
in wildem stakkato
auf wände ein
wie kugeln aus gewehrläufen schießen
so bearbeiten die geballten fäuste
in rastlosem trommelwirbel die wände
die hände erschlaffen
fallen hernieder wie welkes laub im herbst von den bäumen
unnütz geworden
fast unbrauchbar
nur noch ein fernes sehnen durchläuft die sehnen
ein bewusstsein an andere zeiten
als die schlaffen hände
noch fäuste waren
vor kraft strotzend und stolz
und nun
ein jammervolles abbild
eine parodie auf vergangene zeiten