Muhammed Kaya - Ein heißer Sommertag in Astrillia (Jugendliche melden sich zu Wort am 9. Mai 2011)

Hördatei: 

Ein heißer Sommertag in Astrillia

Wir schreiben das Jahr 1492. Ein Jahr voller neuer Ereignisse. Christoph Kolumbus entdeckte Amerika, Martin Behaim fertigte den ersten Globus an, Leonado da Vinci zeichnete die erste Flugmaschine und eine 700-jährige muslimische Geschichte endete auf der Iberischen Halbinsel….
(Alexander †1510 )
1492. Es ist ein heißer Sommertag in Astrillia. Astrillia ist eines der größten und mächtigsten Kö-nigreiche in Europa. Zu dieser Jahreszeit war es sehr friedlich in Astrillia. Die Männer waren draußen und putzten ihre Ritterrüstungen, die Kinder spielten friedlich ‚Dieb und Ritter’, und die Frauen fertigten das Büfett für das Sommer-Festival, das jedes Jahr bei ihnen gefeiert wurde.
Im Schloss hoch auf dem Berg lebte der mächtige König Luzaus VI. Er unterhielt sich gerade mit seiner Infantin und seinen drei stärksten Anführern im Königreich. Der König war stinksauer über die neuesten Ereignisse in Astrillia, denn Astrillia befand sich zu dieser Zeit im Krieg mit den Rebellen, die immer wieder Karawanen plünderten und Frauen entführten. Wenn die Rebellen einmal auftauchten, blieb kein Stein auf dem anderen stehen.
Die Rebellen wurden von einem der am meisten gefürchteten Männer in Europa angeführt, sein Na-me war Lukos. Der König war empört, als er von einem seiner Anführer erfuhr, dass die Rebellen in zwei Sonnentagen die Stadt Mastrava erreichen würden. Ihm war bewusst, dass sie viele Tote hin-terlassen würden. Damit dies nicht geschah, befahl der König seinen Anführern, die Rebellen endgültig zu beseitigen.
Die drei Anführer stellten also eine große und starke Truppe auf und begaben sich in die Stadt Mastrava, die nur einen Sonnentag von Astrillia entfernt war. Einer der Anführer war Kasimir, ein großer, kräftiger junger Mann. Seine goldenen Haa-re reichten bis zu seinen Schultern, und seine Augen erinnerten an die kalten Wintertage in Astrillia. Er wurde von seinen Feinden gefürchtet, weil er keine Angst vor dem Tod hatte. Seine Bewunderer schätzten seine Ernsthaftigkeit, seinen Mut und auch seine Menschlichkeit, was zu der Zeit nicht üblich war. Doch Kasimir hatte eine Schwäche, es war die wunderschöne Prinzessin Asindria. Sie war schöner als der Sonnenuntergang. Kasimir nahm nur wegen ihr an diesem Kampf teil, denn der Kö-nig hatte aus der Sache ein Spiel gemacht: Wer als Sieger von dem Schlachtfeld zurückkam, durfte, so versprach er es, die Prinzessin Asindria heiraten.
In Mastrava angekommen, fertigten die Anführer Luzaus, Kasimir und Ostravos einen Plan für den nächsten Tag an. Sie hatten das Überraschungs-moment auf ihrer Seite. Denn die Rebellen wussten nicht, dass die Stadt Mastrava von den Königlichen Truppen besetzt worden war. Jeder einzelne der Anführer wollte gewinnen, aber sie arbeiteten trotzdem miteinander.
Am nächsten Tag kamen die Rebellen wie erwartet in Mastrava an, es waren 100 oder auch mehr. Sie drangen in die Stadt ein und waren erst einmal
überrascht, dass es dort sehr ruhig war. Kasimir nutzte die Ruhe und sprang aus seinem Versteck heraus, um seinen Truppen den Befehl für den Angriff zu geben. Die Soldaten der Königlichen Truppe rannten schreiend auf die Rebellen zu, und es kam zu einem Kampf der Giganten. Das Blut spritzte überall hin, kein Winkel blieb farblos. Kasimir war in einen Kampf mit dem Rebellenführer Lukos verwi-ckelt.
Der Kampf zwischen den beiden dauerte eine Ewigkeit, und keiner von ihnen kam auf die Idee aufzugeben. Alle anderen waren schon gefallen, es blieben nur noch die beiden übrig. Kasimir, der für die Liebe kämpfte, und Lukos, der aus Hass an dem Kampf teilnahm, waren entschlossen zu gewinnen. Doch dann geschah es. Lukos wurde durch einen Schwerthieb in die Knie gezwungen. Kasimir ließ Lukos auf dem Boden liegen und verließ als Gewinner das Schlachtfeld. Er wusste, dass ihn seine Wunden umbringen würden.
Schwer verwundet ritt Kasimir zurück nach Astrillia, um dem König von seinem Sieg zu berichten. Als einziger Überlebender des schrecklichen Kampfes in Mastrava gewann er das Spiel des Königs und be-kam seine Belohnung.
Kasimir und die Prinzessin Asindria lebten glücklich und friedlich in ihrem Schlösschen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!

Muhammed Kaya ( 19 Jahre )

Buch: