Stephanie Sopalla - Das ist eben mein Zuhause (Jugendliche melden sich zu Wort am 6. April)

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Das ist eben mein Zuhause

Geboren wurde ich in Ratingen, wo ich zur Zeit noch immer wohne.
Meine Eltern kommen aus Po-len und sind vor ungefähr sechzehn Jahren
hier hingezogen. Sie erzählen mir sehr viel darüber, wie sich das
Ruhrgebiet entwickelt hat. In den letzten zwanzig Jahren hat sich sehr
viel verändert, sagen sie mir: die Städte sind größer geworden, die
Ein-wohnerzahl ist gestiegen, und auch neue Entwick-lungen sind zu
erkennen. Zum Beispiel gibt es jetzt das Wort „Industriekultur“, weil
viele Zechen zu Veranstaltungsorten geworden sind, wo oft was los ist.
Zwar bin ich noch jung, doch sehe ich trotzdem, dass sich das Ruhrgebiet
sehr für die Belange sei-ner Bewohner interessiert. Aber nicht nur die
Be-dürfnisse der Bürger werden beachtet, sondern man macht sich auch
über das Leben der Menschen und die Schicksalsschläge Gedanken.
Hier bei uns in Ratingen ist alles sehr vielfältig, und die Mitbürger in
meinem Stadtteil Ratingen-West sind multikulturell. Obwohl hier viele
Menschen auf engem Raum leben, geht es friedlich zu. Man könn-te fast
sagen, dass es wie eine Idylle ist, wo man sich wohl fühlen kann. So
etwas vermutet man nicht, wenn man die Hochhäuser um uns herum sieht.
Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt
und sich wieder auf sein Zuhause freut. Überall ist es schön, doch ist
es zu Hause am schönsten. Das stimmt, denn nirgends kennt man sich so
gut aus wie dort. Man weiß, wo das Eis am besten schmeckt, wo man die
„güns-tigsten“ Klamotten kauft. Jede Ecke, jede Straße kennt man. Sogar
die Nachbarn kennt man mit Namen und sagt ihnen „Guten Morgen!“, wenn
man an ihnen vorbeiläuft.
Das ist eben mein Zuhause und nicht der Urlaub, wo man in einem
unbekannten Land unsicher ist und durch die Stadt läuft, ohne zu wissen,
wo man genau ist. Die Menschen kennt man nicht. Dabei fühle ich mich
nicht so wohl.

Stephanie Sopalla ( 16 Jahre )

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