Vanessa Schmidt - Das Prinzip bleibt erhalten (Jugendliche melden sich zu Wort)

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Das Prinzip bleibt erhalten

Vor achtzehn Jahren kam ich auf die Welt, un-schuldig, frei von Lasten und Wissen. Ein neues und winziges Individuum, in das meine Eltern viel investierten und in das sie viele Hoffnun-gen steckten. Die Menschen um mich herum freuten sich über ein kleines Lächeln, über je-den Fortschritt und jeden Erfolg. Es kam das erste Wort und mein erster Schritt. Dieser prägte mich, denn er machte mich schon in jungen Jahren ein wenig unabhängig.
Je älter ich wurde, umso mehr wurde von mir verlangt. Ich ging in den Kindergarten und war stolz wie Oskar. Jetzt fühlte ich mich ganz groß. Im Kindesalter möchte man immer so sein wie die Erwachsenen, und so langsam prägten persönliche Interessen meinen heran-wachsenden Charakter. Freunde wurden ge-funden. Die Zeit vergeht schnell! Ich träumte davon, so klug und groß und toll zu sein wie die Frauen im Fernsehen.
Die Anforderungen stiegen weiter, die Leistun-gen mussten besser werden. Das kleine Lä-cheln, über das sich alle so sehr gefreut hatten, wurde zur Selbstverständlichkeit. Ich besuchte die weiterführende Schule und sammelte neue Erfahrungen: der erste richtige Freund. Wieder fühlte ich die Geborgenheit, die Liebe und die Hoffnung, die ein Mensch einem geben kann. Alles schweißt zusammen, was uns nicht trennt. Man wird erwachsener. Die Interessen ändern sich und die eigene Meinung steht. Ge-leitet von Freunden, Mode und Interessen geht man auf die Suche nach dem bestmöglichen Lebensziel. Die Schule ist wichtig für unser zu-künftiges Leben, und das wird mir immer mehr bewusst. Ich bin unentschieden und weiß nicht, was genau ich will.
Wie wird mein Leben weitergehen? Die weiter-führende Schule ist erst einmal abgeschlossen. Jetzt geht es um alles. Ich möchte das Abitur machen! Ein weiteres Ziel, das ich mir gesetzt habe. Die Höhen und Tiefen dabei will ich durchstehen. Ein weiterer Schritt in die Welt der Erwachsenen. Das Leben ändert sich, das Prinzip bleibt das gleiche: leisten, sich engagie-ren und kämpfen, um etwas zu werden. Man arbeitet sein ganzes Leben lang darauf hin, seine Träume zu verwirklichen. Und immer wieder rafft man sich auf.
Was werde ich in meinem Leben erreichen? Was will ich erreichen? Was wird aus mir? Blei-ben meine Freunde? Ich bin ein Individuum mit eigenen Vorstellungen, Werten und Eigenschaf-ten. Ich muss das „Passende“ suchen, was ich mir für mein Leben vorstelle. Ich gehe weiter auf Entdeckungsreise und freue mich, mein Le-ben zu erforschen. Welchen Lauf es nehmen wird, werden wir sehen!

Vanessa Schmidt ( 18 Jahre )

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