Autor*innenresidenzen im ländlichen Raum - Land in Sicht: Wolfhagen
Verwandtenbesuche in Hessen oder kürzere Aufenthalte sind kein ausreichender Hessenbezug. Land in Sicht: Autor*innenresidenzen im ländlichen Raum Zum Jahresende 2017 setzte der Hessische Literaturrat e.V. mit der Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst das Pilotprojekt „Autor*innenresidenzen im ländlichen Raum“ um. 2018 wurde das Projekt ausgebaut und die Stipendiendauer auf zwei Monate verlängert. Über die zahlreichen Lesungen, Workshops und Klangspaziergänge der Stipendiat*innen berichtete u.a. hr2-kultur ausführlich. Ziel der „Land in Sicht“-Stipendien ist eine intensive Zusammenarbeit und Auseinandersetzung der Stipendiat*innen mit den kulturellen und städtischen lokalen Akteuren und der Bevölkerung. Seit 2019 werden jährlich drei Land in Sicht-Stipendien in hessischen Gemeinden und Städten umgesetzt. Wolfhagen: Oktober bis November 2022 Die Fachwerkstadt Wolfhagen im nordhessischen Landkreis Kassel liegt im Westen des Naturparks Habichtswald. Das Mittelzentrum mit rund 13.000 Einwohner*innen und 11 Stadtteilen liegt an der Deutschen Märchenstraße und an der Deutschen Fachwerkstraße und knapp 30 Kilometer westlich der documenta-Stadt Kassel. Im Wolfhager Stadtwald wurden Fußabdrücke von Sauriern gefunden, von denen einige im Wolfhager Museum zu besichtigen sind. Auf erste Spuren menschlichen Wirkens und eine bronzezeitliche Besiedlung in der Wolfhager Gemarkung verweisen zahlreiche Hügelgräber. Die urkundliche Ersterwähnung der befestigten Stadt und Burg Wolfhagen geht zurück auf das Jahr 1231, 1264 erhielt der Ort das Stadtrecht. 1699 gründete Landgraf Carl von Hessen-Kassel fünf Kilometer südlich der Stadt Wolfhagen das Hugenottendorf Leckringhausen. Die Glaubensflüchtlinge aus Frankreich fanden hier eine neue Heimat. Wolfhagen trägt seit 2019 die amtliche Zusatzbezeichnung Hans-Staden-Stadt, nach dem deutschen Landsknecht in Diensten portugiesischer Siedler, der um 1557 in Wolfhagen lebte und wirkte. Die Stadt arbeitet seit Jahren intensiv die Geschichte der eigenen früheren jüdischen Bevölkerung auf. Seit 2012 befindet sich in einer früheren Kaserne im Wolfhager Stadtteil Gasterfeld eine Gemeinschaftsunterkunft, in der aktuell die meisten Geflüchteten im Landkreis wohnen. Seit 2014 wird die Stromversorgung in Wolfhagen vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt. Traurige Bekanntheit erreichte Wolfhagen im Juni 2019 durch den rechtsterroristisch motivierten Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vor seinem Wohnhaus im Ortsteil Istha. Das Stipendium in Wolfhagen wird in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Kassel, der Stadt und weiteren lokalen Akteur*innen im Kulturbereich umgesetzt. Das Wolfhager Kulturleben wird getragen von vielfältigen Netzwerken und Initiativen von haupt- und ehrenamtlich Engagierten. Kulturelles Aushängeschild der Stadt und der Region ist seit Mitte der 1990er Jahre das Wolfhager Kulturzelt. 2012 wandelte sich mit dem Kulturladen ein ehemaliger Lebensmittelmarkt zur Kleinkunstbühne und bietet seither in gemütlicher Atmosphäre ein hochwertiges Musik- und Kabarettprogramm. Auch das über lange Jahre hinweg einzige Kino im Landkreis Kassel ist in Wolfhagen beheimatet. Der engagierte Kulturverein, die Buchhandlung Mander und das Regionalmuseum stehen neben unzähligen Vereinen und Initiativen für eine lebendige und gut vernetzte Kulturszene in der Stadt. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen von den Grundschulen und der Gesamtschule bis zum Zentrum für berufliche Bildung ist ebenfalls möglich. Die Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen ist Partner der Initiative „Offen für Vielfalt“. Das Stipendium ist auch in Familienbegleitung möglich. Alle Veranstaltungen im Rahmen des Stipendiums können nur stattfinden, wenn die Pandemie-Situation dies zulässt. Erwartungen an Stipendiat*innen: Unterlagen: Stipendiengeld: Bewerbungsunterlagen bitte schicken an: info@hessischer-literaturrat.de Rückfragen können telefonisch erfolgen unter 0611 / 16 66 041 (Madelyn Rittner, Geschäftsführung) oder per E-Mail an info@hessischer-literaturrat.de. Fristen Rückfragen können telefonisch erfolgen unter 0611-166 6041 (Madelyn Rittner, Geschäftsführung) oder per E-Mail an info@hessischer-literaturrat.de.Teilnahmebeschränkungen
Beschreibung
Bewerbung
beginnt am 3. Mai 2022. Kontaktmöglichkeit