Literaturwettbewerb 2013 „Zwischenwelten – zwischen den Welten“ Ausschreibung zum Literaturwettbewerb der 9. Bonner Buchmesse Migration

30. Juni 2013

 
Zum Thema
Entfernungen - so ist immer öfter zu hören - spielen in der globalisierten Welt keine gewichtige Rolle mehr. Wir sprechen miteinander unabhängig von unseren jeweiligen Standorten fast so, als stünden wir einander gegenüber. Die elektronische Revolution erlaubt es uns, einander sogar scheinbar in die Augen sehen zu können bei unseren Unterhaltungen über die Kontinente hinweg. Grenzen scheinen der Vergangenheit anzugehören, weil wir sie nicht mehr – wie noch vor wenigen Jahrzehnten - als schwer überwindliche Barrieren wahrnehmen. Über soziale Netzwerke und ähnliche Internetangebote sind wir mit hunderten von Menschen in den entferntesten Winkeln der Welt „befreundet“.
Gleichzeitig warnt uns etwas, dass wir bei aller sogar berechtigten Freude über hinzugewonnene Freiheiten etwas übersehen haben könnten. Erste, zweite und dritte Zweifel schleichen sich ein, dass wir die Begriffe nicht mehr hinreichend exakt definieren, und ein Vokabular im Entstehen begriffen ist, das wir als einen Vorrat unverbindlicher Äußerungen mehr oder weniger gedankenlos einsetzen – die englische Sprache hält hierfür die Formulierung „social noises“ bereit. In ihrer extremsten Form stehen uns zu solchen Äußerungszwecken auf unseren Monitoren Felder zur Verfügung mit Kürzeln wie „gefällt mir“ oder Ähnlichem, die wir lediglich mit einem Mausklick zu versehen aufgefordert werden, um unsere Auffassungen in die „Diskussion“ eines Themas einzubringen.
Tatsächlich aber sind wir - hohnsprechend aller vorschnellen Euphorie über die globalisierte Welt - Menschen aus Fleisch und Blut. Wir sind durch unsere persönliche Geschichte zu unverwechselbaren Individuen herangewachsen. Wir tragen in uns die in unserer Kultur durch Jahrtausende hindurch gewachsenen und unvergänglichen Werte, die uns zu Bewohnern jener Welt machen, die wir zurecht „unsere Welt“ nennen, und die von allen anderen Welten zweifelsfrei und eindeutig unterschieden werden kann.
Viele von uns waren und sind durch mannigfaltige Gründe gezwungen dieser unserer Welt den Rücken zu kehren. Migration ist nicht etwa ein Phänomen einer benennbaren Epoche der Menschheitsgeschichte. Sie hat es immer schon gegeben, sie gibt es heute, und sie wird in alle Ewigkeit das Schicksal ungezählter Menschen bestimmen.
So richtet sich der Mensch, wohin sein Weg ihn auch geführt haben mag, in einer Fülle von Zwischenwelten ein, und es ist seit Menschengedenken schon - wie auch heute - seine durch unendlich viele Hindernisse erschwerte Aufgabe, sich zwischen den Welten nicht nur zu orientieren, sondern seine unverwechselbare Identität als unendlich reichen Schatz in das Konzert vieler Stimmen ebenso vieler Welten einzubringen. In unserer durch Migration und Mobilität vielfältiger gewordenen Gesellschaft gibt es eine Vielzahl sozialer Gruppen. Manche sind durch unsere Strukturen ausgegrenzt oder empfinden sich so, manche grenzen sich selber ein. Wie sieht das Leben in Welten und Zwischenwelten aus, wie nimmt man andere wahr, wie wird man wahrgenommen?
Die Literaturschaffenden in aller Welt nehmen sich des Themas „Zwischenwelten – zwischen den Welten“ an, und so ist es nur natürlich, anlässlich der Bonner Buchmesse Migration Autoren einzuladen, ihre literarisch verarbeiteten Auseinandersetzungen mit dem Phänomen sozialer, kultureller und religiöser Gemeinschaften in einer Gesellschaft in den diesjährigen Wettbewerb einzubringen.
 
Formale Hinweise
Beiträge zum Literaturwettbewerb der 9. Bonner Buchmesse Migration „Zwischenwelten – zwischen den Welten“ können eingereicht werden in
drei Kategorien
•         Erzählungen / Kurzgeschichten
•         Kinder- und Jugendgeschichten
•         Gedichte
 
Einsendeschluss ist der 30.06.2013
Es werden nur bisher unveröffentlichte Werke zum Wettbewerb zugelassen.
 
Umfang der Wettbewerbsbeiträge
In der Kategorie Erzählungen / Kurzgeschichten
maximal 5 Seiten DIN A4 mit insgesamt 9.000 Zeichen. Autoren können sich in dieser Kategorie mit bis zu drei verschiedenen Erzählungen oder Kurzgeschichten beteiligen.
In der Kategorie Kinder- und Jugendgeschichten
maximal 30 Seiten DIN A4 mit insgesamt 54.000 Zeichen. Autoren können sich in dieser Kategorie mit einer Kinder- und Jugendgeschichte beteiligen.
In der Kategorie Gedichte können sich Autoren mit bis zu fünf Gedichten beteiligen.
Art der Einreichung
Die Texte sind grundsätzlich in elektronischer Form an die E-Mail-Adresse buchmesse@bimev.de einzureichen. Als Dateiformate werden Rich Text Format (.rtf) und Word-Datei (.doc) akzeptiert. Die am Wettbewerb teilnehmenden Beiträge dürfen keine persönlichen Angaben über die Autorin oder den Autor enthalten (anonymisierte Einreichung). Der Texteinreichung sind (als Datei oder im Mailtext) eine Kurzvita der Autorin/des Autors sowie die postalische Anschrift und telefonische Erreichbarkeit mitzuteilen. Sie erhalten eine Mailbestätigung über Ihre Einreichung.
Jury und Festakt
Die Jury des Literaturwettbewerbes wird aus den bis zum 30.6.2013 eingegangenen Beiträgen die besten auswählen und zur Veröffentlichung bestimmen. Die ausgewählten Autorinnen und Autoren werden im Oktober 2013 benachrichtigt. In jeder Literaturwettbewerbskategorie entsteht eine Anthologie, die im Free Pen Verlag Bonn veröffentlicht wird. Die ausgewählten Autorinnen und Autoren erhalten ein Freiexemplar der Anthologie mit ihrem veröffentlichten Text. Zusätzlich wählt die Jury in jeder Kategorie die Plätze 1, 2 und 3 aus und diese Autorinnen und Autoren werden zum Festakt des Literaturwettbewerbes der Bonner Buchmesse Migration am Samstag, 9. November 2013 im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingeladen. (Reisekosten Bahn 2. Klasse und ggf. Übernachtungs-kosten werden übernommen). Sie haben dort die Möglichkeit, aus ihrem prämierten Text zu lesen.