Das latente Thema des Humanismus ist die Entwilderung desMenschen, und seine latenteste These lautet: Richtige Lektüre macht
zahm."
Sloterdijk, P., Regeln für den Menschenpark, Frankfurt 1999.

Im
Vordergrund steht philosophische Literatur für Kinder und
Jugendliche,die junge Menschen in ihrem Fragen und Suchen motiviert,
unterstützt, anregt und begleitet.
Literatur, die ganz bewusst für Kinder und Jugendliche geschrieben wird.

Schüler erwerben durch das Lesen und die Bewertung der ausgewählten Literatur Kompetenz im

• eigenen Leseverhalten ...
• selbstständigen Urteil ...
• Sammeln und Selektieren der einschlägigen aktuellen Literatur ...
• gemeinsamen Gespräch mit anderen Jugendlichen über Bücher und Autoren ...
• Organisieren und Durchführen des Wettbewerbs ...

Der Mindelheimer Philosophie-Preis wird durch eine unabhängige Schülerjury vergeben.
Die jungen Jurymitglieder sammeln, lesen und beurteilen die von ihnen
ausgewählte Literatur und vergeben den mit 5000,00 EURO dotierten Preis.

Beispiele philosophischer Literatur für Kinder und Jugendliche:

• Michael Wittschier - Quasi. Eine philosophische Liebeserklärung. Abenteuer Philosophie. Ein Schnellkurs für Einsteiger.
• Ingeborg Gleichauf - Sein wie keine andere. Simone de Beauvoir.
• Gabriele Münnix - Anderwelten.
• Rainer Erlinger - Lügen haben rote Ohren.
• Liza Haglund - Gedankenspiele.

Agenda

Die
unerfüllten Erwartungen an die Bildung und Erziehung junger Menschen
fordern ein grundsätzliches Überlegen und Denken heraus. Durch die
sozialen Defizite einer mehr und mehr funktionalen und pragmatisch
orientierten Gesellschaft bekommt die menschliche Daseinsbewältigung
rätselhafte, mysteriöse Züge. Junge Menschen beginnen zu hinterfragen,
zu überdenken. Fragen scheinen ihnen bedeutender als Lösungen, die sie
selbstbestimmt selber entwickeln möchten. Die Erwachsenenwelt verharrt
hierbei meist in einer Betriebsamkeit, die das Beharren auf dem Status
quo auf Kosten des Bewältigens von Leben zum Tagesgeschäft erhoben hat,
oft genug fernab der Erfahrungen junger Menschen.

Die
Schulpastoral am Maristenkolleg erkennt dies als Herausforderung in
ihrer Tätigkeit des Dienstes an den jungen Menschen, die diese Schule
besuchen. Kirchliche Sozialisation und religiöse Beheimatung treten
zunehmend in den Hintergrund familiärer Erziehung. Damit verbunden ist
ein Defizit bezüglich der Auseinandersetzung mit den Fragen des Lebens,
die die Grundlage für eine gelungene und sinnvolle Lebensführung
bilden. Philosophie erscheint für die Schulpastoral sowohl als
Notwendigkeit wie auch Möglichkeit, diese Fragen anzuregen, zu
begleiten und auf eine tragfähige Grundorientierung hinzuführen.
Philosophie kann so zur Brücke werden, über die junge Menschen Zugang
zur Auseinandersetzung mit den tiefsten Fragen des Menschen bekommen,
den Fragen nach Glauben und religiöser Bindung.
Die Idee des
Mindelheimer Philosophiepreises versteht sich als ein Teil eines die
jungen Menschen begleitenden Prozesses zwischen der fruchtbaren
Schaffenskraft der wissenschaftlichen Philosophie und den
Herausforderungen konkreter menschlicher Lebensbezüge junger Menschen.
An diesem Prozess arbeiten Schulpastoral, Maristenkolleg Mindelheim,
die Maristenbrüder und mehrere Sponsoren kooperativ zusammen.
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Termine:

Einsendeschluss: 31.08.2008
Nominierung der ersten drei Titel: 1.12.2008
Bekanntmachung des Preisträgers/der Preisträger: Anfang März 2009

www.philosophiepreis.de/