Wurm, Amanda

Amanda Wurm


Orange, Amandas Charakter
blau, die Musik in ihrem Ohr
rot, ihr übereifriges Geplapper,
grün, die Farbe ihrer Gedanken im Pool ohne Chlor
lila, ihre Phase der Kreativität
türkis, das eklige Engelblau-Eis
schwarz, ihre Hände nach einem Tag im Wald-Beet
warmes Gelb, ihre Lieblingsfarbe (gar kein Scheiß).

(Bio aus Buntglasschatten)

Schülerin aus dem Gymnasium Antonianum in vechta, Mitgleid der Schreibwerkstatt, eigenr Band in Vorbereitung.

Kreativ in den verschiedensten Bereichen.

Im Gest.Vrlag erschienen:

 

Gut und Böse
Amanda Wurm

Ist es gut?
Ist es gut, wenn ein Rassist in die Schranken gewiesen wird? Ist es gut, wenn seine Mutter ihn früher für seine Weichheit und seine unmännlichen Proportionen gehänselt hat? Ihn kleingeredet und eingeschränkt hat? Ist es gut, wenn er als Schüler unwillentlich die unmenschlichen Seiten der Bibel eingetrichtert bekommen hat und von den Lehrern die Weisheiten von Hitler heimlich untergemischt wurden? Ist es gut, dass er den Regeln seines Großvaters gefolgt ist, um nicht psychisch runtergemacht zu werden? Die Ideen sei-ner Freunde, die er nicht selbst ausgesucht hat, mitmacht, um akzeptiert zu werden?
Ist es gut, dass er sein vertrautes Umfeld nicht verlassen möchte aus Angst, plötzlich allein dazustehen? Gut, sein wahres Ich zu unterdrücken, wenn er trotz seiner schlech-ten psychischen Verfassung gegen seinen alkoholisierten Onkel ankämpft? Ist es gut, dass er versucht seine Gefühle zu kontrollieren, obwohl ihm das nie ansatzweise beige-bracht wurde?
Ist es gut?
Ist es gut, dass er ab und zu einen Spruch rauslässt, der homophob, rassistisch oder sexistisch ist? Ist es gut, dass er danach Schuldgefühle hat, aber nicht weiß, wie er damit umgehen soll? Seine Freunde stattdessen fragen, was er mit seinen wunden Händen getan hat?
Für wen ist es gut?

 

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