Almanach 2006

Autor: 

Hg. vom Literaturkreis der Deutschen aus Russland e.V..
Almanach 2006
Literaturblätter deutscher Autoren aus Russland.
Titelbild: Natalia Dück
Titelseitengestaltung: Peter Dück
Vechta-Langförden, Geest-Verlag, 2006
ISBN 3-86685-007-7
11 Euro


Der Almanach 2006 beinhaltet, anlässlich des 10jährigen Jubiläums des Literaturkreises, einen Überblick über das ‚deutsche' Schreiben russlanddeutscher Autoren in der Bundesrepublik, die sich im Literaturkreis der Deutschen organisiert haben. Hinzu kommen Beiträge bundesdeutscher Autoren, die mit dem Literaturkreis freundschaftlich verbunden sind. Zum Reinhören, hier von Verlagsleiter Alfred Büngen gelesen, eine der enthaltenen Erzählung von W. Eisner:

Dreifacher Schrecken:

 

Das Inhaltsverzeichnis



Prosa
Agnes Giesbrecht, Zum 10jährigen Jubiläum des Literaturkreises
Peter Andronikashvili, Das Radio
Ida Bender, Susannas Jugendjahre
Juri Bender, Der Passagier
Bußgang
Das schönste Geschenk
Alexander Bier, Meine erste Reise
Heinz Breuer, "Ein russlanddeutsches Fräuleinwunder"
Alfred Büngen, Brotreste
Wladimir Eisner, Dreifacher Schrecken
Die Eismeerjäger
Georg Gaab, Die lieben Verwandten
Der Süßwasserkapitän
Über die Nutten
Agnes Giesbrecht, Musenbesuche
Eine alte Melodie
Lyrik
Lalita Bauer
Agnes Giesbrecht
Irina Jost
Wendelin Mangold
Irina Miller
Gerhard Zielke
ProsaKurt Hein, Die "Akademie"
Hans-Günther Hohmann, Vor dem Mairegen
Die Tuss
Monika J. Mannel, Bitte, bleiben Sie gesund!
Ich, der Stein
Eugen Maul, Die wundersame Reise des freien Künstlers Nils durch das Nürnberger Land
Irene Mohr, Weihnachten am Nordkap
Robert Mohr , Partnerschaft
Edmund Obermann, Das schwarze Hemd
Andreas Peters, Kein schönes Land
Alexander Reiser, Auch die Reichen haben Sorgen
Reinhold Schulz, Die Urlaubsreise
Maria Schumm, Wenn ich an meine Mutter denke

Buchbesprechungen
Ingmar Brantsch, Annette Moritz' "Lexikon der russlanddeutschen Literatur"
Agnes Giesbrecht, Wendelin. Mangold "Zu sich wandern"
Agnes Giesbrecht, Interview mit Andreas Peters
Eugen Warkentin, "Kindheit in Russland"Eine Anthologie des Verstehen
Eugen Warkentin, Abraham Dück "Lebenschronik. Das Leben zu bestehen ist mehr als übers Feld zu gehen"
Elena Seifert, Nadja Runde: "Das Sternentöpfchen"
Anhang
Nachruf auf Nelli Wacker
Johann Warkentin, Als Nelly Wacker achtzig wurde
Biografische Notizen




Das Vorwort
Zum 10jährigen Jubiläum des Literaturkreises


Der Literaturkreis der Deutschen aus Russland e.V. wurde am 14. Oktober 1995 in Bonn gegründet. Damals waren es 14 Autoren, jetzt sind es 72, ein Viertel davon junge angehende Dichter.
Es war ein Versuch, das kulturelle Vakuum für die russlanddeutschen Schreibenden zu füllen, Gleichgesinnte zu finden und ihnen die Integration in Deutschland zu erleichtern.
Ohne die Unterstützung unserer Mitglieder wäre ein Erfolg kaum möglich gewesen, aber sie kamen gerne zu den Literaturcafés nach Bonn und präsentierten ihre neuen Bücher. Zweimal im Jahr organisieren wir Autorenseminare, vorwiegend in Oerlinghausen, aber auch in Bonn und Unna-Massen. Dabei haben immer Viktor Heinz und Wendelin Mangold tatkräftig mitgeholfen, die auch zum deutschen Redaktionsteam gehören, sowie Anatoli Steiger, Alexander Reiser und in letzter Zeit Swetlana Felde und Anna Zajac aus der russischen Redaktion. Ihnen ist auch zu verdanken, dass wir vier "Russlanddeutsche Literaturkalender" und sechs Almanache in Russisch und Deutsch herausgegeben haben, zwei Bücher mit humoristischen Kurzgeschichten ("Lustiges Leben" in Russisch und "Worüber man sich lustig macht" in Deutsch) sowie ein zweisprachiges Gedichtbändchen "Spiegelungen" als Resultat unserer Seminare für junge Autoren "Übersetz dich selbst."
Auf unseren Seminaren referierten der Verleger Thomas Frahm, der Literaturkritiker aus Köln Ingmar Brantsch, der ostdeutsche Schriftsteller Friedrich Engelbert, Vertreter des Instituts für deutsche Sprache, der Verleger des Geest-Verla-ges Alfred Büngen sowie die Dozentin der Moskauer Universität Anna Zajac u.a.m.
Der Literaturkreis hat Kontakte zum Lev-Kopelev-Forum in Köln, zum Ostdeutschen Literaturkreis in Kiel und der Gesellschaft "Prussia", zum Integrationsklub "Dialog" in Bonn und "Monolith" in Paderborn, zur bundesdeutschen Gesellschaft für Deutsche Dichtung, zum Gerhardt-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, aber unser bester Partner ist die Heimvolkshochschule in Oerlinghausen unter der Leitung von Dr. Johannes Müller, wo wir seit 10 Jahren regelmäßig uns zu unseren Autorenseminaren treffen.
Wir sind in Volkshochschulen in Hamburg, Köln, Duisburg, Rotenburg, in den Ost-Instituten in Dresden und Oldenburg aufgetreten, haben in vielen Ortsgruppen der Landsmannschaft Lesungen organisiert: in Berlin, Hamburg, Ulm, Kassel, Fulda, Bielefeld, Köln u. v. m.
Ein besonderes Ereignis waren drei unserer Lesungen auf der Buchmesse in Leipzig sowie Lesungen in der Politischen Akademie in Strausberg bei Berlin und am Biggesee, auf der Buchmesse Migration in Bonn, auf "Russischen Messen" in Osnabrück, Gießen und Bad Salzuflen.
Integration bedeutet für uns auch, Kontakte zu den hiesigen Autoren zu knüpfen, was uns mehr oder weniger gelungen ist. Auf jeden Fall, lesen auf unseren Literaturabenden fast immer auch Bonner Autorinnen aus dem Literatur-Atelier im Frauen- Museum, aus dem Brühler Arbeitskreis freier Autoren, aus der GEDOK, Bonner einheimische Autoren wie Achim Friker, Eva-Maria Liebenov, Heinz Breuer, der auch einige unserer Bücher redigiert hat, Monika J. Mannel - unser erstes bundesdeutsches Mitglied - und andere. Einige von ihnen nehmen an unseren Seminaren teil und stellen auch ihre Texte für diesen Almanach zur Verfügung.

Die deutschen Autoren aus Russland sind von zwei Kulturen geprägt - der russischen und der deutschen - und vielleicht auch deshalb für den zeitgenössischen Literaturprozess in Deutschland interessant. Wir haben andere Lebenserfahrungen mitgebracht und versuchen, sie hier in Erzählungen, Gedichten und in den ersten Romanen (Viktor Heinz "In der Sackgasse, "Der brennender See", Anatoli Steiger "Die Fremden", "Haus am Teich") kritisch zu verarbeiten, sowie Probleme zu behandeln, mit denen unsere Landsleute in der neuen Heimat konfrontiert werden. Dieser Almanach spiegelt diese Themenbreite wider.
Wir haben was zu sagen und freuen uns auf jeden interessierten Leser. Wer mehr über den Literaturkreis und die vielen neuen Bücher russlanddeutscher Autoren erfahren möchte, kann sich darüber auf unserer Homepage: www.litkreis.de informieren.

Agnes Giesbrecht
Vorsitzende des Literaturkreises
der Deutschen aus Russland e.V.