Loges, Gebhardt, Chaib: Damals war ich fremd
Autor:
Gabriele Loges, Siegfried Gebhardt, Mona Chaib
Damals war ich fremd
Geschichten von Menschen,
die den Weg zu uns gefunden haben
Coverbild (Acryl 2005) von Latif Kalok 
Geest-Verlag 2010
ISBN 978-3-86685-271-6
167 S., 11 Euro
„Nicht  viele können sich vorstellen, wie es ist, seine Heimat zu verlassen.  Und die, die es können, reden nicht gerne - und wenn - sehr betrübt  darüber.
Was ist denn eigentlich Heimat? Kann ich dieses Wort  beschreiben? Für viele ist es ein Ort, an den sie immer wieder gerne  zurückdenken. Für andere eine Erinnerung an schöne Gefühle und  Geborgenheit, die man hier so nicht wiederfindet." 
Uljana Schechtel, 
Schülerin, 16 Jahre, geboren in Kasachstan
Einige Worte danach
„Heimat“,  so schreibt Uljana in ihrer Geschichte über ihre Mutter, „ist ein Ort,  an den viele sich immer wieder gerne zurückdenken“. Uljana hat diese  Geschichte anlässlich einer Schreibwerkstatt zum Thema Migrati-on und  Integration geschrieben. Uljana ist selbst in Kasachstan geboren, sie  spürt, dass für ihre Mutter dieser Umzug ein größerer Verlust ist, als  für sie selbst.
Die Heimat zurücklassen bedeutet auch, ein Stück  Vergangenheit aufgeben. Das, was jeder erlebt hat, gehört jedoch zum  Menschen. Wenn er davon erzählen kann, sei es in der eigenen Familie,  sei es in der neuen ‚Heimat’, kann er dieses Vergangene wieder in seine  Gegenwart hereinholen, kann es für seine Zukunft nutzen.
Ich möchte  allen, die uns teilhaben lassen an ihrem Leben, an ihrem Weg zu uns,  danken für ihre Geschichte. So, wie sie diese Geschichte erzählen, so  haben sie sie erlebt. Wir haben sie nur noch geformt. Sie teilen sie uns  mit, sie teilen sie mit uns. 
Durchs Erzählen kommen wir uns näher,  lernen uns kennen, haben es leichter, wenn wir die Zukunft gemeinsam  gestalten. Eine Zukunft, die ‚Hiesige’ und ‚Zugereiste’ hier und jetzt  gleichberechtigt lebenswert machen. ‚Sich öffnen’ kann helfen, an einem  neuen Ort Fuß zu fassen, damit man von hier aus gemeinsam weitergehen  kann.
Es wäre schön, wenn diese Sammlung Anlass gibt, unseren Mitmenschen zuzuhören und ihnen unsere eige-ne Geschichte zu erzählen.
Ich  danke auch Mona Chaib und Siegfried Gebhardt, dass sie sich mit mir auf  den Weg gemacht haben, diese Geschichten zu suchen und festzuhalten.  Ich danke dem Verleger Alfred Büngen, der ebenfalls ein begeisterter  Geschichtenfinder ist – sowie dem Kreiskulturforum e.V. und dem  Landkreis Sigmaringen, dass sie eine Idee zum Buch werden ließen.
Gabriele Loges
