Mehmet Sadik Aykol: Der Sinn des Lebens


Mehmet Sadik Aykol

 

Der Sinn des Lebens.

 

Dialog zwischen Moslems und Christen.

 

Vechta-Langförden, Geest-Verlag 2007

 

 

 

ISBN 978-3-86685-074-3

 

Es sind Irrwege, die einen Menschen hinter Gefängnismauern führen, wobei das Ausmaß individueller und gesellschaftlicher Verantwortung in jedem Fall einzeln gesehen und diskutiert werden muss. Die Zäsur des Verlustes der Freiheit bewirkt beim Betroffenen ein Nachdenken, insbesondere dann, wenn es sich um einen längeren Ausschluss von der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben handelt, zudem einhergeht mit dem Verlust vertrauter Menschen und Lebensumstände.

Mehmet Sadik Aykol ist in diesen Prozess des Nachdenkens über sein Leben eingetreten, wobei ihm seine Religion, der Islam, bei der Reflexion über den Sinn des Lebens entscheidende Hilfestellung gab.

In diesem Buch lässt er den Leser mittels Gedichten und analysierenden Texten teilnehmen an seiner Suche. Dabei stellt er immer wieder die Frage nach der Gemeinsamkeit zwischen den Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und findet diese in einer zutiefst empfundenen und gelebten Menschlichkeit, die sich durch den Glauben an einen gemeinsamen Gott und die Ehrfurcht des von ihm gegebenen Lebens auszeichnet. In aller Tiefe und Breite setzt er sich mit seinem Glauben auseinander, verdeutlicht uns dessen Grundzüge, zeichnet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Religionen auf. Glaube kann helfen, den Sinn des Lebens zu erfassen, doch niemals darf und kann er von seinen Grundsätzen her zu Hass und Auseinandersetzung führen.

Individuelle Verpflichtung zur Akzeptanz seines eigenen gottgegebenen Lebens und des Lebens anderer, so beantwortet uns der Autor seine sich selbst gestellte Sinnfrage. „ ... mein Weg ist das Ziel, mein Ziel die Menschlichkeit ..." definiert er dabei seine eigene Lebensaufgabe, die uns bei unserer eigenen Sinnfrage Hilfestellung sein kann.

 

Alfred Büngen, Verleger

 

 Unter dem Dach der Menschlichkeit
 
Ich bin ein Mensch
und habe einen Traum
irgendwann in ferner Zukunft
der Zivilisation
wird Realität er werden.
Ich träume davon,
dass die Menschheit
unter dem Dach der Menschlichkeit
sich zu einer Nation,
zu einem Volk vereint.
Menschheit unter der Fahne
der Menschlichkeit,
was gibt es
Natürlicheres
als das?
Ob die Menschen es
wollen oder nicht,
ob die Völker es
wollen oder nicht,
marschieren sie allesamt
von vielen Wegen
zu diesem Ziel,
bewusst oder unbewusst,
Vereinte Nationen,
Europäische Union,
Europäische Gerichtshöfe.
Sie alle zeigen,
dass alle Menschen und Nationen,
 
langsam aber sicher
und vertrauensvoll
vorwärts, unaufhaltsam
mit Bildung und Kultur marschieren
zu einem Ziel:
alle unter einem Dach
der Menschlichkeit!

 

 

Mehmet Sadik Aykol

 

Geboren am 15.1.1966 in Saimbeyli, Adana, Türkei, seit 1972 in Berlin lebend, zur Zeit inhaftiert in der JVA Tegel, geschieden nach Inhaftierung, drei Kinder.

Nach dem Besuch der Grund- und Hauptschule, Ausbildung zum Maler und Lackierer, Teakwondoo-Trainer, eine Rolle im Film „Kleiner Mann was tun".

Selbstständigkeit, eigene Baufirma, Vorsitzender im Türkischen Jugend- und Studentenverein e. V. 1994-1997 (bis zur Inhaftierung).

Nach Nichterhalt von mehreren Hunderttausend DM Rechnungsbetrag nach getaner Bauarbeit, mittels existentieller Bedrohung, der Versuch, diese einzutreiben, und infolgedessen Inhaftierungsurteil lebenslänglich.

Klage erhoben gegen das Urteil beim Europäischen Gerichtshof, um die besondere Schuldschwere aus dem Urteil entfernen zu lassen. Das Verfahren wird unterstützt durch das Türkische Konsulat.

Z. Zt. Ausländervertreter der GIV (Gesamtinsassenvertretung) der JVA Tegel (Justizvollzugsanstalt Tegel)

sowie Arbeit in der Druckerei.