Rürup, Matthias - Chefchen - Eine Höllenfahrt. Mit Bildern von Robert Voss

Autor: 


 


Matthias Rürup
Chefchen – Eine Höllenfahrt
Mit Bildern von Robert Voss
ISBN 978-3-86685-892-3

Fadenheftung, hardcover

120 S., 28 Euro

 Der neue Gedichtband von Matthias Rürup im Geest-Verlag, der sich nicht nur dem Titel, sondern auch der Struktur nach an Dantes „Göttlicher Komödie“ anlehnt – mit aller Schwere und Ernsthaftigkeit des Abstiegs in die Hölle und des Aufstiegs daraus ins Paradies, zugleich aber diese Schwere auch ironisch-hinterfragend und doppelbödig verschiebend.
Denn Himmel und Hölle, das sind 700 Jahre nach Dantes Alighieris Tod sicherlich noch bedeutungsvolle Metaphern für angstvoll vermiedene Abgründe der Verzweiflung und trotz aller Skepsis weiterbestehende, naiv-ursprüngliche Sehnsüchte nach einem ungestört-reinen Glück. Ansonsten aber ist vieles, vielleicht sogar alles an diesen Bildern und Wünschen heute unklar geworden und klärungsbedürftig, hat jede und jeder einen eigenen Abgrund und Himmel.
In dem von Matthias Rürup (Text) und Robert Voss (Bild) gemeinsam gestalteten Künstlerbuch geht so auch nicht mehr Dante, sondern ein Chefchen auf die Reise hinab ins persönliche Inferno und über den Läuterungsberg hinauf ins eigene Paradies. Durch eine Welt des Mittelmanagements und des Mittelmaßes diesmal, gespickt mit Büro- und Schreibtischutensilien anstatt durch ein biblisch-mittelalterliches Szenario der großen Ideen und Namen. Statt durch eine vorgegeben-feststehende Ordnung, durch eine Welt der Verunsicherung und des sich Tastend-Vergewisserns. Dreimal dreiunddreißig Etappen und eine weitere sind es – wie bei Dante – und am Ende wartet natürlich die Erlösung (was auch immer das heute noch ist).
Dem reich illustrierten Gedichtband im Mehrfahrdruck liegt ein von Robert Voss gestaltetes großformatiges Faltblatt bei.

Matthias Rürup, Jahrgang 1972 schreibt seit frühester Jugend Gedichte. Aufgewachsen in Halle an der Saale lebt, arbeitet, dichtet und netzwerkt er heute in Wuppertal. Er engagiert sich als Redaktionsmitglied bei der Literaturzeitschrift neolith, beim Literatentreffen Wuppertal und im VS Bergisches Land sowie – seit Herbst 2021 – als Leiter der Literaturhauses Wuppertal. Seine Gedichte veröffentlicht er in Anthologien und Literaturzeitschriften (u.a. Karussell). Sein Gedichtband „Igel-Gesänge. Wie kann man nur lieben“ erschien 2018 im Geest-Verlag.

Robert Voss studierte Malerei und Grafik an der Burg Giebichenstein und an der UMPRUM Prag. 1999 bis 2002 arbeitete er als Ausstatter und Grafiker am Puppentheater Halle. Seit 2003 ist er freiberuflicher Zeichner, Grafiker, Illustrator und Autor. Robert Voss hat mehrere Bücher veröffentlicht, unter anderem »Ezzas Laden« (Stuttgart 2004), »SchönSchön« (Halle 2011). Robert Voss gehört zu den gefragtesten deutschen Theatergrafikern. Seine vielfach ausgezeichneten Werke wurden in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Polen, Finnland und den USA ausgestellt. 2007 und 2011 zählte er zu den Gewinnern des renommierten Wettbewerbs »100 Beste Plakate DE/CH/AT«. 2008 wurde er für den Deutschen Designpreis 2008 nominiert, erhielt 2014 den Kommunikationspreis KOMPASS des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und war Preisträger des GREGOR CALENDAR AWARDS 2019. Er lebt und arbeitet in Halle (Saale).