„Die Sprache: Ein Hochseilakt – Literarische Momente in den 4. Berner Bücherwochen“ NWZ berichtet über die am Mittwoch, 11.12. anstehende Lesung in der Stadtbücherei Nordenham

 

Kulturleben

Literarischer Hochseilakt in der Bücherei

 

Reichtum der Sprache soll entdeckt werden – Auch Anregungen für Hobbyautoren

Literarische Welten prallen aufeinander. Das ist durchaus erwünscht und soll Impulse geben.

Nordenham Wer gerne selbst schriftstellerisch tätig werden möchte, soll interessante Anregungen bekommen. Zugleich sollen Menschen, die Zugang zu anspruchsvoller Literatur finden möchten, ihn hier erhalten. Auf Initiative des Organisators der Berner Bücherwochen, Reinhard Rakow, lädt die Stadtbücherei Nordenham zu einem Abend mit verschiedenen Lesungen ein: am Mittwoch, 11. Dezember. Beginn: 20 Uhr.

Begeisterung wecken

„Ich schätze die Arbeit der Nordenhamer Stadtbücherei sehr und möchte daher hier mit dazu beitragen, Menschen für das Buch und die Literatur zu begeistern“, sagt Reinhard Rakow. „Wir würden gerne viel mehr in dieser Richtung machen und sind deshalb dankbar für das Engagement von Reinhard Rakow“, sagt Büchereileiter Jochen Dudeck.

Das Motto des Abends in der Stadtbücherei am Mittwoch, 11. Dezember, mit Lesungen aus Büchern der diesjährigen Berner Bücherwochen heißt: „Die Sprache: Ein Hochseilakt – Literarische Momente in den 4. Berner Bücherwochen“.

Laut Reinhard Rakow ist das literarische Spektrum so gegensätzlich, dass Welten aufeinander prallen. „Aber das ist durchaus gewollt.“ So könnten die Zuhörer „den Reichtum der Sprache gleichsam beiläufig finden.“

Gelesen wird am Mittwoch in der Stadtbücherei aus:

  dem „Lesebuch für die Wesermarsch“ (daran haben sich 64 Autoren aus der Wesermarsch beteiligt);

  dem Buch der Pestalozzi-Schule in Brake „Von Kuschelbär bis Liebesglück“;

  dem Roman von Viertklässlern der Grundschule Ganspe: „Der Zauberer Waba Begamotz und der Wettstreit der Orte in Ganspe“.

Der Hauptblickpunkt soll aber auf die Anthologie „Trotz alledem“ gerichtet werden, an der sich Autoren aus aller Welt beteiligt haben. Mit dabei: Schriftsteller aus Japan, Georgien, Österreich, der Schweiz und aus ganz Deutschland, darunter etliche mit Literaturpreisen ausgezeichnete.

Der Abend in der Stadtbücherei ist laut Reinhard Rakow den Beiträgen gewidmet, die durch ihren originellen, eleganten, überraschenden, auf jeden Fall besonderen Umgang mit der Sprache aus der Vielzahl der publizierten Texte herausragen.

So oszilliere „Die Krankheit“, eine Erzählung des Stralsunder Autors Peter Friedrich, zwischen nüchtern-präziser Beschreibung und subtilem Humor ihrem überraschenden Schluss entgegen.

In beklemmender Weise werde Pädophilie in dem Buch „Martin Hook“ der Rumänin Nicoleta Craita Tenó thematisiert.

In ihrem vielfach prämierten Werk „Nachhilfe“ versteht die Augsburger Autorin Cornelia Koepsell, die Nöte einer Mathematik hassenden Dreizehnjährigen ins Absurde zu überdrehen.

Poetische Momente

Reinhard Rakow betont: „Die Sprachmacht des erst 15-jährigen Luzian Krautstein aus Jade kann ebenso bewundert werden, wie das Funkeln poetischer Momente in Gedichten. Neben Texten fremder Feder wird dabei von den Vorlesern fallweise auch Selbstverfasstes zu Gehör gebracht.“

Als Vorleser beteiligen sich an der Veranstaltung am 11. Dezember in der Stadtbücherei unter anderem Burkhard Leimbach, Irene Ulrich-Leimbach und Anke Stroman aus Nordenham sowie Lucie Meyer-Mönnich aus Butjadingen, Alfred Büngen (Verleger) und Reinhard Rakow.

Während einer Lesung kürzlich im Nordenhamer Museum ist die 76 Jahre alte Irmgard Münnich aus Nordenham als beste Seniorin unter den Autoren des Wesermarsch-Lesebuchs ausgezeichnet worden.