Ab heute: Geest-Verlag auf der Bonner Buchmesse Migration / Programm vom Donnerstag (u.a. Lesungen mit Simak Büchel)

Donnerstag

Tagung

„Deutschland – Zuflucht für Flüchtlinge?“
19. November 2009
9:30-16:30 Uhr
Saal

Immer
mehr Menschen verlassen ihre Heimat, weil Krieg, Not, Verfolgung oder
die fortschreitende Umweltzerstörung sie dazu zwingen. Migration
gewinnt weltweit an Bedeutung. Auch die deutsche Gesellschaft spürt die
Auswirkungen dieser weltweiten Wanderungsbewegungen. Vor dem
Hintergrund „60 Jahre Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland – 60
Jahre Einwanderung“ widmet sich der erste Tag der 7. Bonner Buchmesse
Migration dem Thema Flucht und Flüchtlinge.

Mit einer Tagung
unter dem Titel „Deutschland – Zuflucht für Flüchtlinge?“ wird das
Thema durch Impulsreferate sowie Workshops und eine abschließende
Podiumsdiskussion bearbeitet. Wie hat sich die Asylgesetzgebung in
Deutschland in den letzten 60 Jahren verändert? Ist Deutschland (noch)
ein Zufluchtsort für Flüchtlinge? Was kann und muss getan und
eingefordert werden?
Ein Einführungsreferat sowie Impulsreferate für
alle Tagungsteilnehmer zu den Themen „Bleiberechtsregelung“,
„Save-me-Kampagne“, „Menschen ohne Papiere“ und „Europas Außengrenzen“
werden die Basis der Veranstaltung darstellen. In Arbeitsgruppen werden
die vier Themenfelder, die zentral für die Situation von Flüchtlingen
sind, anschließend ausführlich vertieft und diskutiert. Am Abschluss
der Tagung stehen die Formulierung lösungsorientierter Ansätze zur
weiteren Diskussion sowie eine gemeinsam erarbeitete Resolution zu
Flüchtlingsschutz in Deutschland, und ganz konkret in Bonn.

Ab 9:00 Uhr      Anmeldung
9:30-10:00 Uhr Eröffnung

Begrüßung:
Coletta Manemann, Integrationsbeauftragte der Bundesstadt Bonn
Dr. Hidir Çelik,
Leiter der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit/
Integrationsagentur Bonn, Vorsitzender Bonner Institut für
Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V.

Moderation:
Rafael Nikodemus, Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche im Rheinland

10:00-10:45 Uhr
Einführungsreferat: Prof. Dr. Rita Süssmuth 

11:00-13:00 Uhr
Impulsreferate
A Bleiberechts-Regelung für Flüchtlinge
    Referent: Volker Maria Hügel, Flüchtlingsrat NRW 
B „Save me“-Kampagne
    Referent: Günther Burkhardt (ProAsyl)  
C Menschen ohne Papiere
    Referentin: Sigrid Becker-Wirth (MediNetz Bonn)
D Die Situation der Flüchtlinge an den Außengrenzen der EU
    Referent: Elias Bierdel (borderline-europe, Menschenrechte ohne Grenzen e.V.)

13:00-14:00 Uhr
Mittagspause mit Imbiss

14:00 -15:30 Uhr
Workshops
Workshop A Moderation: Klaudia Dolk, Volker MariaHügel, Flüchtlingsrat NRW 
Workshop B Moderation: Günter Burkhardt
Workshop C Moderation: Sigrid Becker-Wirth
Workshop D Moderation: Elias Bierdel

15:30 -15:45 Uhr
Buchvorstellung
Der
Künstler Hermann Josef Hack präsentiert den ersten Reiseführer für
Klimaflüchtlinge, den Climate Refugee Guide Berlin. In diesem von ihm
gestalteten Kunstbuch mit einem Vorwort der Bundestagsvizepräsidentin
Katrin Göring-Eckardt geht es um die Folgen der Klimakatastrophe für
über 20 Millionen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, weil
Dürre, Flutkatastrophen, Versalzung der Böden oder Tsunamis ihr Leben
unmöglich machten. Mit seinem World Climate Refugee Camp, einem
Miniatur-Flüchtlingslager 
aus über 600 Zelten, tourt er durch Europa, um vorwegzunehmen, was passiert, wenn wir nicht sofort den Klimawandel stoppen.

Der
Klimawandel ist leider kein hochgepuschtes Medienphänomen, das uns erst
in ferner Zukunft betrifft, wie viele glauben mögen, sondern schon
jetzt bittere Realität für Millionen Menschen, die auf der Flucht
sind,“ stellt Hermann Josef Hack fest. So genannte Klimaflüchtlinge,
die ihre Heimat verlassen müssen, weil dort nichts mehr wächst, was ihr
Überleben sichert, machen sich auf den Weg.
Mit einer Installation aus über 600 von ihm selbst gefertigten Miniaturzelten
will der Künstler, der seit 1991 in seiner Arbeit die globalen
Umweltveränderungen und ihre sozialen Auswirkungen thematisiert, die
Öffentlichkeit
auf die katastrophale Lage von immer mehr Menschen aufmerksam machen,
die schon jetzt unter den Folgen der von den wohlhabenden Regionen
verstärkten Erderwärmung leiden.
Hack baut schon seit über zwei Jahren seine Minicamps. Er will sie dort
errichten, wo diejenigen anzutreffen sind, die mit ihrem Verhalten für den
Klimawandel und dessen Folgen mitverantwortlich sind.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden bis 2050 über 200 Millionen
Menschen Klimaflüchtlinge sein. Erst vor wenigen Tagen hat auch die
UN-Klimakonferenz in Bonn darauf hingewiesen, wie dringend das Problem der
Klimaflucht geworden ist. Schon jetzt werden Klimaflüchtlinge durch Grenzzäune
von Südeuropa ferngehalten. Wenn sie dennoch die Grenze überwinden, werden sie
in Lagern abgefangen oder illegal als billige Arbeitssklaven ausgebeutet. Wir,
in den wohlhabenden Regionen,
haben durch unseren Lebensstil dazu beigetragen, dass es die
Ärmsten am härtesten trifft. Ist es da nicht ihr Recht, für sich und
ihre Familien ein sicheres, besseres Leben zu suchen? Und unsere
Pflicht, diejenigen aufzunehmen, die alles verloren haben? Stattdessen
werden z.B. jeden Tag 10 bis 15 Menschen gegen ihren Willen
vom Frankfurter Flughafen aus abgeschoben. Die militärische Aufrüstung
der EU-Außengrenzen hat jedes Jahr Tausende ertrunkener
Bootsflüchtlinge zur Folge. Wie wird unsere Welt aussehen, wenn
sich die Migrationsbewegungen unter dem Eindruck des Klimawandels
weiter verstärken? Werden die Grenztruppen das Feuer auf
Flüchtlinge eröffnen? Es liegt an uns, ob der Klimakrieg weitere Opfer fordert
oder ob wir auf einander zu gehen und die Ärmsten willkommen heißen.
Mit zahlreichen farbigen Zeichnungen, Collagen und Fotos erster Aktionen mit dem
Climate Refugee Camp bildet der Climate Refugee Guide Berlin einen wichtigen
Teil der Problemlage ab, vor der wir stehen, und zeigt zugleich, das wir alle es
sind, die Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung sein können. Bereits im
Jahr 2007 hatte Hack den Reichstag zum Klimaflüchtlingslager erklärt und in
Gegenwart der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages ein Schild mit der
Aufschrift "Klimaflüchtlingslager RReichstag Deutscher Bundestag" dort
angebracht. Ferner überzog er das Zentrum von Berlin mit Wegweisern, welche zu
diesem ersten Klimaflüchtlingslager der Bundeshauptstadt weisen. "Ich nehme nur
vorweg, was bald Realität wird, wenn wir weiterhin nichts unternehmen," so Hack.
Mit dem selbstbewussten Motto auf der Rückseite des wasserdichten Einbands ONLY
ART WILL STOP CLIMATE CHANGE setzt Hack eine Marke, welche uns alle provoziert,
jetzt zu handeln.

15:45-16:30 Uhr
Podium und Abschluss
mit den Referenten und Norbert Trosien, UNHCR - angefragt
Präsentation der Arbeitsergebnisse der Workshops, Abschlussplädoyer, Resolutionen
Moderation: Jörgen Klußmann, Studienleiter, Evangelische Akademie im Rheinland

Anmeldung: ab sofort,
Betreff: „Tagung – Zuflucht für Flüchtlinge“,
mit Angabe von Name, Organisation, Anschrift und dem gewünschten Workshop,
unter Fax: 0228-9691376
oder e-mail: bimev@netscape.net
Kosten: Verpflegungspauschale 10,00 Euro (auf der Tagung zu entrichten)

Themenblöcke

A
Die Gestaltung und Durchsetzung einer menschenwürdigen
Bleiberechtsregelung ist ein Thema, das höchster und andauernder
Aufmerksamkeit bedarf. Die über mehrere Jahre hier „geduldeten“
Flüchtlinge müssen die Möglichkeit erhalten, einen gesicherten
Aufenthaltstitel zu erlangen. Die bisherigen Regelungen werden
humanitären Standards nicht gerecht, sie bieten keinen Schutz für
Kinder, Alte, Kranke, behinderte oder traumatisierte Menschen.
Zu den Referenten:
Klaudia Dolk, ESF-Projekt, Flüchtlingsrat NRW
Volker Maria Hügel, Flüchtlingsrat NRW, Projekt Q-Qualifizierung der Flüchtlingsberatung der GGUA e.V.

B
Die 2009 ins Leben gerufene Save-me-Kampagne setzt sich für die
dauerhafte Aufnahme von Flüchtlingen im Rahmen des
Resettlement-Programms des UNHCR ein. Save-me steht für ein deutliches
„Ja“ zur Aufnahme von Flüchtlingen. Die Bundesregierung wird
aufgefordert, jährlich ein Kontingent von Flüchtlingen aus den völlig
überforderten Erstzufluchtsländern dauerhaft aufzunehmen, wie viele
andere Länder es schon tun, und ein gelungenes „Ankommen“ zu
ermöglichen.
Zum Referenten:
Günter Burkhardt,
Geschäftsführer, ist einer der Mitbegründer von PRO ASYL. Er vertritt
PRO ASYL auf politischer Ebene in Gremien sowie gegenüber
Organisationen, Verbänden und Parteien. Er ist zudem Vorstandsmitglied
der Stiftung PRO ASYL und Geschäftsführer des Ökumenischen
Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche.

C Versteckt
und in beständiger Angst ent¬deckt zu werden, leben und arbeiten nach
Schätzungen etwa eine Million Menschen ohne Papiere in Deutsch¬land,
allein im Raum Bonn ca. 4000. Nur durch ihre Anwesenheit verstoßen
diese Menschen gegen das Gesetz, denn der Nichtbesitz von gültigen
Aufenthaltspapieren ist ein Strafbestand, der meist mit Gefängnis,
immer mit Abschiebung geahndet wird. Zwar können Menschen ohne Papiere
auch soziale Rechte durchsetzen, aber dies endet in der Praxis oft mit
dem Risiko der Inkaufnahme einer Abschiebung. Ein Leben ohne Papiere
ist daher ein Leben in faktischer Rechtlosigkeit ohne Zugang zur
ärztlichen Versorgung im Krankheitsfall, ohne Schutz vor Ausbeutung und
Lohnprellung und ohne Zugang zu Bildungsmöglichkeiten für die Kinder.
Zur Referentin:
Sigrid
Becker-Wirth, geb. 1953, initiierte 2003 die Menschenrechtsinitiative
MediNetzBonn e.V., ist im Vorstand und arbeitet bei MediNetzBonn. Diese
medizinischen Beratungs- und Vermittlungsstelle für Flüchtlinge
versucht Menschen, denen auf Grund des Aufenthaltsstatus der Zugang zu
einer medizinischen Versorgung verwehrt ist, eine qualifizierte
medizinische und psychologische Behandlung zugänglich zu machen.

D Die
Abschottung der Wohlstandsfestung Europa hat seit 1992 bereits tausende
Menschen das Leben gekostet – und täglich werden es mehr. Nur wenige
Opfer werden an den Stränden Spaniens oder Italiens angespült (und
anonym verscharrt) – die meisten verschwinden zwischen den Wellen,
ungezählt und ohne Namen. Seit August 2006 sind erstmals auch
gesamteuropäische Verbände der neuen EU-Grenzschutzbehörde „FRONTEX“ im
Einsatz. „FRONTEX“ soll potentielle Einwanderer schon vor dem Erreichen
der nationalen Hoheitsgewässer (oder: -gebiete) abfangen und „zur
Umkehr bewegen“. Die zunehmend verzweifelten Versuche von Flüchtlingen,
der Perspektivlosigkeit und dem Elend ihrer Herkunftsregionen zu
entkommen, werden von den Mitgliedsländern der EU mit einer Politik der
Militarisierung der Außengrenzen beantwortet: Satellitengestützte
Aufklärung, Radarstellungen, Flugzeuge und ganze Flotten von
Kriegsschiffen, Küstenwacht-Kreuzern, sowie diverse Zoll- und
Polizeieinheiten sind mit dem Auftrag in Gang gesetzt, der so genannten
„illegalen“ Migration entgegenzutreten.
Zum Referenten: Elias
Bierdel, geboren 1960 in Berlin. Studium der Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften in Dortmund, Volontariat und erste Stelle als
politischer Redakteur bei der Tageszeitung Westfälische Rundschau. Seit
1985 unter anderem für WDR, hr, NDR und Deutschlandfunk tätig.
1998-2001 Korrespondent im ARD-Studio Wien (Südosteuropa). Januar-Juli
2002 als Projektmitarbeiter für Cap Anamur in Afghanistan, anschließend
bis November 2004 Vorstand und Geschäftsführer des Komitees. Seit 2007
im Vorstand der von ihm mitbegründeten Organisation borderline-europe -
Menschenrechte ohne Grenzen e.V. Lebt als Autor und Journalist in Köln.


Geschichten und Märchen aus aller Welt – Lesungen für Schulklassen

 

Seminarraum 1.OG

10:00-10:40 Uhr
Simak Büchel
Altersgruppe: Klasse 3-5

Himili fürchtet die Finsternis

Nein
wie peinlich! Eine Hyäne, die sich vor der Finsternis fürchtet? Wie
unpraktisch für ein Raubtier. Himili schämt sich schrecklich, doch kann
er nichts dafür. Sobald es dunkel wird, macht er sich ins Fell und hört
nicht mehr auf zu bibbern. Immer muss eine erwachsene Hyäne bei ihm
bleiben. Doch bald haben seine Onkels die Schnauze voll und schmieden
einen bösen Plan. Unter einem Vorwand locken sie Himili in die Savanne
und laufen fort. Von da an muss Himili ein Abenteuer nach dem anderen
bestehen, wobei ihm Glühkäfer, Flusspferde und Erdferkel zu wichtigen
Freunden werden.
Himilis ebenso witzige wie spannende Geschichte
handelt von Furcht, Mut und wahrer Freundschaft und entführt die Leser
in ein Afrika voller Rätsel und Wunder. Simak Büchels Literaturprojekte
sind keine Lesungen im herkömmlichen Sinne, immer bindet er die Kinder
in das Geschehen mit ein und lebt die Geschichten - schauspielernd,
erzählend und lesend - vor.
„Himili“ wurde in die „Liste empfohlener
Taschenbücher 2007“ (Arbeitsgemeinschaft für Jugendliteratur und Medien
der GEW) und in die „Bestenliste 2008“ (Jugendschriftenausschuss des
Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes) aufgenommen.

11:40-12:30 Uhr
Michael Tonfeld
Altersgruppe: Klasse2-4

Interaktives Erzählprogramm:

„Auf Leben und Tod - die lange Reise einer Schnecke von Afrika nach Bonn“

Die Achatriesenschnecke „Wa bibio“ erzählt, wie sie von sehr weit her nach
Deutschland gebracht wurde. Damit man sich ihre Heimat so richtig vorstellen
kann, bringt sie all ihre Leibspeisen mit. „Wa bibio“ ist natürlich lebendig und
lässt sich sogar streicheln!

Konferenzraum

10:00-10:40 Uhr
Harry Böseke
Altersgruppe: Klasse 4-6

„Orient Express“

„Orient Express“ – eine spielerische Reise in eine nahe ferne Welt. Spielaktion mit Geschichten und Rätseln.
Harry
Böseke ist seit 1980 als Schriftsteller tätig. Bisher entstanden 40
Bücher, mehrere Fernsehfilme, Hörspiele und Theaterstücke. Seit 1998
ist er Vorstand des „Verbandes deutscher Schriftsteller“, seit 1998
Vorsitzender der „Gesellschaft für Literatur in NRW e.V.“ und
veranstaltet mit seiner Frau in ihrem „Haus der Geschichten“ zahlreiche
Kreativ-Workshops und Lesungen.

10:50-11:30 Uhr
J. Michael Heveling-Fischell
Altersgruppe: Klasse 2-4

Gefahr für die Papageieninsel

Die
neue Geschichte des Bonner Autors J. Michael Heveling-Fischell entführt
die Kinder in die Nebel des immergrünen Regenwaldes in Amazonien. Eine
höchst spannende Geschichte, bei der Alles auf dem Spiel steht: Die
Zukunft der Aras auf der Papageieninsel und das Überleben des
Regenwaldes. Eine Geschichte, die aufklären und Mut machen will, das
Schicksal des bedrohten Regenwaldes in die eigenen Hände zu nehmen.

Lesungen

Multivisionsraum
17.00-18.00 Uhr
Lesung und Buchrepräsentation mit Margot Bischof und J. Michael Heveling-Fischell

„Fremd werden im eigenen Land -
Biographische Spuren und Wandlungen in Deutschland“

„Fremd
werden im eigenen Land“ zeichnet politische und persönliche Krisen von
Menschen nach, die einst mit ihrem Leben, mit ihren Hoffnungen und
ihrem Tun in der DDR beheimatet waren. Darüber hinaus werden
Möglichkeiten der Meisterung von Lebensumbrüchen vermittelt, die
Allgemeingültiges über das schöpferische Potenzial jeder biographischen
Krise aufweisen. Entstehen konnte dieses ungewöhnliche Buch durch eine
langjährige Biographiearbeit mit einstigen Angehörigen der SED und
MitarbeiterInnen der Akademie für Gesellschaftswissenschaften nach dem
Fall der Mauer im Osten Berlins.

Die in Frankfurt am Main
aufgewachsene Diplom-Pädagogin und freie Künstlerin Margot Bischof
blickt auf eine lange Praxistätigkeit in den Bereichen Lebensberatung
und Trauerbegleitung, Sozialmanagement, Nachbarschaftshilfe und
Weiterbildung zurück. Sie studierte Erziehungs- und
Sozialwissenschaften, Sozialpsychologie, Publizistik und freie Malerei.
Sie lebt und arbeitet heute in Essen.

Der in Bonn lebende
Autor und Sozialwissenschaftler J. Michael Heveling-Fischell verfasst
wissenschaftliche Literatur, Kindergeschichten und textet Lieder und
Lyrik. Geboren in Wesel am Niederrhein arbeitete er als Facharbeiter,
Buchverkäufer, Chemielaborant und Physiotherapeut, studierte Soziologie
und Psychologie, ist heute in der Migrations- und Biographieforschung
tätig.

Konferenzraum
17:00-18:00 Uhr

Lesung mit Eva Karnofsky
„Die Straße der Tugenden. Eine kubanische Familienchronik“
erschienen im Horlemann Verlag, Unkel

Während
in der Silvesternacht 1959 die Revolutionäre um Fidel Castro die Macht
übernehmen, bringt Hortensia in der ärmlichen Bauernkate der Pérez
Valdés ihre dritte Tochter Chachi zur Welt. Hortensia ahnt noch nicht,
welch turbulente Zeiten das Schicksal und die Revolution für ihre
Familie bereithalten. Nie hätte sie zu hoffen gewagt, einmal ihre drei
Mädchen auf die Schule zu schicken, nie davon geträumt, dass sie die
Universität abschließen würden. 

Eva Karnofsky ist
promovierte Politologin und arbeitet seit 1984 als Journalistin zu
Lateinamerika, zehn Jahre war sie dort Korrespondentin der Süddeutschen
Zeitung. Zu Kuba hat sie eine besonders enge Beziehung, da sie seit
1994 mit einem Kubaner verheiratet ist. In ihrem Buch erzählt sie die
fünfzigjährige Geschichte der kubanischen Revolution aus der Sicht von
vier Frauen.

 

 

18:00-20:00
Eröffnung der 7. Bonner Buchmesse Migration

mit TheatronToKosmo
Katharina Otte-Varolgil, MalereiFotoFilm/ Regie
Eva-Maria Kagermann, Tanz
Thomas Kagermann, Komposition/Musik/Klang

Ein
Ineinandergreifen von Bild/Tanz/Ton zur Schaffung einer eindringlichen
transmedialen Sicht auf London. Vor/in einem animierten
MalereiFotoFilm, projiziert auf Großleinwand, tanzt eine Tänzerin
expressive Körperskulpturen. In Trialog dazu treten -live-
Klanginstallationen und Musik.
Für den Rezipienten bildet
„beWEGen/London“ eine neue Ebene der Auseinandersetzung mit dem
„meltingpot“ und dessen Kunst -und Kulturszene.
Im MalereiFotoFilm
stehen u.a. architektonische Details, Gesichter und Typologien der
Cosmopolis in Korrespondenz mit der BeWEGung der Tänzerin. Der
Landschaftsprospekt des malerisch anmutenden Films nimmt die Spuren der
Stadt in sensiblen, kalligrafischen Linien auf, in denen sich die
Tänzerin beWEGt; Körperkonstellationen, die die Grenzen von Stillstand
und Bewegung in Raum und Zeit aufzulösen scheinen. In Trialog dazu:
melodisch - „fliegende Geige“ trifft auf entrückende, filigrane
Flötentöne; klare Gesangsstimme begegnet entschwebendem Klangteppich
mit loops und samples aus der Metropole.
TheatronToKosmo arbeitet
seit 2007 am Konzept „beWEGen“. Zentrales Anliegen ist die
künstlerische Erfassung ausgewählter Metropolen: z.B. Osaka/Kyoto
(Japan), Aleppo (Syrien), Marrakesch (Marokko), London (England),
Istanbul (Türkei), Peking/Shanghai (China), diverse Städte in
Deutschland...
Der Titel „beWEGen“ verdeutlicht, dass wir gehen, bleiben, uns durch die Welt beWEGen: Wir treten über die Künste in Dialog.

und den "B-Stars"
Integration mit Rhythmus“ mit den B-Stars
Die
meisten jungen Flüchtlinge werden in Deutschland über Jahre nur
geduldet. Aufgrund dieses ungesicherten Aufenthaltsstatus und fehlender
spezifischer Unterstützungsangebote erhalten diese Jugendlichen nicht
die Förderung, die sie in ihrer individuellen Lebenssituation
benötigen. Viele von ihnen sind aufgrund ihrer Fluchterlebnisse sowie
Verfolgung, Folter, Gewalt, Trennung von Familie und sozialem Umfeld,
traumatisiert. Die Traumatisierung manifestiert sich oft in Form von
Konzentrationsstörungen, Leistungsproblemen und psychosomatischen
Krankheiten. Eine Therapie ist aber nicht möglich, solange eine
aufenthaltsrechtliche Unsicherheit besteht. Somit entstand 2005 im
Verein „Ausbildung statt Abschiebung“, AsA e.V., die Idee, durch einen
Tanzworkshop diese Problematik aufzugreifen.
Dabei werden durch
wöchentliche Tanzstunden und Trainings die Kreativität und soziale
Kompetenz dieser Jugendlichen gefördert. Das „B“ in B-Stars, steht für
Bonn, „Stars“ für Sterntaler. Trainerin ist Margarete Macaulay,
Künstlerin, Tanzpädagogin und Heilpraktikerin.

20:00-21:30
Empfang im Foyer