Ab heute im Druck: Integration und Knäckebrot

 Integration und Knäckebrot
– das schwedische Bildungssystem
Petra Frie
unter Mitwirkung von Anette Plümpe und Reinhard Lechtenfeld
Fotos von Meinhard Walenciak
Herausgegeben vom Landeselternrat für Gesamtschulen in NW e. V.
Geest-Verlag, Vechta, 2009
ISBN 978-3-86685-182-5
144 S.
zahlreiche Farbabildungen

 

Bei einem Besuch in Schweden lernten Vertreter des Landeselternrates in
NRW das schwedische Bildungssystem genauer kennen. Ihre Eindrücke und
Erfahrungen sollen nun in einem Buch vorgestellt werden, damit neue
Ansätze in die Diskussion um Schulen durch die Elternvertreter
einfließen können.

An diesem Wochenende wird die Buchkonzeption in eine Satzfahne umgewandelt und dem Elternrat zur Diskussion vorgelegt.

Grundaussagen

    Der schwedische Grundsatz in der Bildungspolitik lautet:
„Alle
Kinder und Jugendlichen in Schweden sollen una¬bhängig von ihrem
Wohnort sowie ihren sozialen und finanziellen Verhältnissen gleichen
Zugang zur Ausbil¬dung im Rahmen des öffentlichen Schulwesens haben.“ (http://www.sverige.de/lexi/lexi_bild.htm)

    Die Ausbildung soll den SchülerInnen Kenntnisse und Fähigkeiten
vermitteln, aber auch in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ihre
harmonische Entwicklung zu verantwortungsbewussten Menschen und
Staatsbürgern fördern. In der Ausbildung soll auf SchülerInnen mit
besonderen Bedürfnissen Rücksicht genommen werden.
Großes Augenmerk wird auf den demokratischen Auftrag der Schulen
gelegt. Zum einen geht es um die Entwicklung des demokratischen
Wissenstandes und die Aufrechterhaltung der grundlegenden
erzieherischen Werte, und zum anderen geht es darum, die Schüler¬Innen
zu demokratischen BürgerInnen zu erziehen. Dieser Auftrag räumt sowohl
den SchülerInnen als auch den MitarbeiterInnen in Schule das Recht auf
Einflussnahme auf den täglichen Ablauf ein, sei es der Unterricht im
Klassenzimmer oder auf das schulische Umfeld ganz allgemein. Vor diesem
Hintergrund erklärt sich auch die gesetzliche Verankerung der
UN-Kinderkonvention.

Das heutige Schulwesen in Schweden mit der neunjährigen Grundschulpflicht besteht seit 1962.
Der Staat formuliert die übergreifenden Ziele und Richtlinien für die
Schultätigkeit. Die Kommunen sind für die Umsetzung verantwortlich.
Dies ist jedoch nur auf dem ersten Blick mit den uns bekannten
Strukturen vergleichbar.
Die schwedischen Richtlinien bestehen nicht aus Inhalten, sondern aus
formulierten Kompetenzen, Quali¬tätsanforderungen, Pflichtstundenzahlen
sowie Vorgaben für regelmäßige Kontrollen der Ziele. Dies ist
ver¬gleichbar mit den ersten Reformansätzen der Kernlehr¬pläne und
Bildungsstandards in Deutschland sowie den Schulinspektionen/der
Qualitätsanalyse und den zentra¬len Lernstandserhebungen und
Abschlussprüfungen. Für die inhaltliche Entwicklung der
gesetzlich/staatlich geforderten Kompetenzen ist jedoch jede Schule
eigenverantwortlich zuständig