Adolf Endler gestorben

Adolf Endler

Der 1930 in Düsseldorf geborene Schriftsteller Adolf Endler ist gestern Abend gestorben.

Wegen seiner Aktivität in der Friedensbewegung wurde Endler wegen
„Staatsgefährdung“ angeklagt, deshalb übersiedelte er 1955 von der
Bundesrepublik in die DDR.

 

 

Adolf Endler (* 20. September 1930 in Düsseldorf; † 2. August 2009 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Nach einer abgebrochenen Buchhändlerlehre arbeitete Endler als
Transportarbeiter und Kranfahrer. Als er aufgrund seiner Aktivität in
der Friedensbewegung wegen „Staatsgefährdung“ angeklagt wurde,
übersiedelte Endler 1955 in die DDR. Er studierte 1955 bis 1957 am
Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig. Seitdem lebte er als
freier Autor. Er galt als Vertreter der von Georg Maurer beeinflussten
Sächsischen Dichterschule.

Nach Protesten gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 und die
Verurteilung Stefan Heyms wegen „Devisenvergehen“ 1979 wurde er aus dem
DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen.

Er arbeitete in den 1980er Jahren für verschiedene Berliner
Untergrundzeitschriften. 1991 war er Initiator des Berliner Vereins zur
Beförderung der Literatur Orplid.

Adolf Endler war seit 2005 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Auszeichnungen

* 1978: Literatur-Förderpreis zum Kunstpreis der Akademie der Künste West-Berlin
* 1990: Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste Ost-Berlin – zusammen mit Elke Erb
* 1994: Brandenburgischer Literaturpreis
* 1995: Kritikerpreis der SWF-Bestenliste
* 1995: Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau
* 1996: Rahel Varnhagen von Ense-Medaille – gemeinsam mit Brigitte Schreier-Endler
* 1998: Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
* 2000: Peter-Huchel-Preis
* 2000: Literaturpreis der Stadt Bremen
* 2001: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
* 2003: Hans-Erich-Nossack-Preis
* 2008: Rainer-Malkowski-Preis gemeinsam mit Kurt Drawert

Werke

* Erwacht ohne Furcht, Gedichte 1960
* Weg in die Wische, Reportagen und Gedichte 1960
* Das Sandkorn, Gedichte, Mitteldeutscher Verlag 1974/1976
* Die Kinder der Nibelungen, Gedichte 1964
* In diesem besseren Land, Lyrik-Anthologie gemeinsam mit Karl Mickel 1966
* Nackt mit Brille, Gedichte 1975
* Zwei Versuche, über Georgien zu erzählen, Reisebericht 1976
* Verwirrte klare Botschaften, Gedichte 1979
* Nadelkissen, Prosa 1980
* Akte Endler, Gedichte aus 30 Jahren 1981/1988
* Tarzan am Prenzlauer Berg, Tagebuch 1984
* Ohne Nennung von Gründen, Prosa 1985
* Schichtenflotz, Prosa 1987
* Nächtlicher Besucher, in seine Schranken gewiesen. Eine
Fortsetzungszüchtigung, Berliner Handpresse, Berlin 1989. Wallstein,
Göttingen 2008, ISBN 978-3-8353-0331-7
* Vorbildlich schleimlösend, Prosa 1990
* Den Tiger reiten, Essays 1990
* Die Antwort des Poeten, Roman 1992
* Tarzan am Prenzlauer Berg. Sudelblätter 1981–1993, Reclam Leipzig, Leipzig 1994, ISBN 3-379-01565-2
* Warnung vor Utah, Reisebuch 1996
* Der Pudding der Apokalypse. Gedichte 1963–1998, Suhrkamp, Frankfurt/Main 1999, ISBN 3-518-41056-3
* Trotzes halber, Gedichte 1999
* Das Greisenalter, voilà 2001
* Schweigen Schreiben Reden Schweigen. Reden 1995–2001, Suhrkamp, Frankfurt/Main 2003, ISBN 3-518-12299-1
* Uns überholte der Zugvögelzug. Alte und neue Gedichte, UN ART IG, Aschersleben 2004, ISBN 3-9808479-8-5
* Nebbich. Eine deutsche Karriere, Wallstein, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-839-6
* Krähenüberkrächzte Rolltreppe. Neunundsiebzig kurze Gedichte aus
einem halben Jahrhundert, Wallstein, Göttingen 2007 ISBN
978-3-8353-0165-8
* Nächtlicher Besucher, in seine Schranken gewiesen. Eine
Fortsetzungs-Züchtigung, Wallstein, Göttingen 2008, ISBN 3-8353-0331-7
(editierte Neuauflage)

Herausgabe

* Jahrbuch der Lyrik (mit Christoph Buchwald), München 2001
aus:www.wikipedia.de