Amanda Wurm - Schwärze

Schwärze


Nichts. Schwärze.
Nicht wie die Nacht, nicht wie das Innere eines bodenlosen Brunnens.
Schwärzer. Dunkler.
Sodass man nicht mehr erkennt, dass es schwarz sein soll.
Nichts.
Doch, etwas, wie ist es anders zu erwarten, ich sehe nichts, höre ich etwas; etwas.
Kaum ein Flüstern, kaum ein Rascheln, undeutbar.
Ein Laut, verzwickt und verschachtelt, durch alle Winkel und in den Himmel hinauf. Vier, sechs, unendlich viele Ki-lometer hoch und noch mehr runter. Doch nicht verständ-lich. Nicht für mich. Für andere.
Es könnte alles sein, die Bauanleitung eines Hockers, ein Sprung in den kalten See, das Klirren zweier CDs, die einan-der treffen. Das Atmen. Doch ich höre nichts. Außer diesem undeutbaren Etwas, welches sich in meinen Gehörgang drängt, in meinem Gehirn ankommt, aber wieder ver-schwindet. Wie ein Lufthauch, der an meiner Nase vorbei-fliegt. Doch ich weiß, es tut mir nichts. Das Geräusch macht mir nichts aus. Ich brauche es nicht, ich verlange es nicht. Es ist einfach nur da.
Es existiert. So wie ich.
Wir existieren.