Amazon nutzt rechtliche Lücke, um Buchpreisbindungen zu umgehen

Dreister Preisbindungsbruch durch Amazon

Da traut man seinen Augen nicht: "10% auf alle Bücher! Nur
für kurze Zeit: Unsere Kunden mit Lieferadresse in Österreich erhalten
einen Rabatt von 10% bezogen auf den in Ihrer Bestellübersicht
angezeigten Warenwert der Bücher.

Und so geht's: Wählen Sie Ihre gewünschten Bücher und Hörbücher
aus, am Ende des Bestellvorganges sehen Sie den reduzierten Preis in
Ihrer Versandübersicht. Bei Rückgabe erhalten Sie den von Ihnen
bezahlten Betrag zurückerstattet. Marketplace-Bestellungen sind von der
Aktion leider ausgenommen."

Das steht auf der Startseite von Amazon-Österreich: www.amazon.de/ref=rd_www_amazon_at/?site-redirect=at. Pikanterweise als Aktion zu 10 Jahren Amazon.de.

Frech, aber leider nicht justitiabel, wie Dr. Christian Sprang,
Justitiar des Börsenvereins, schreibt, weil „mit dem Angebot bewusst
grenzüberschreitende Verkäufe zur Umgehung der Preisbindung stimuliert
werden sollen. Bislang hatte Amazon österreichische Kunden entweder
überhaupt nicht über amazon.de beliefert oder jedenfalls nicht unter
den deutschen Preisen (so dass die dreiprozentige Umsatzsteuerdifferenz
in der Regel von den Portokosten aufgefressen wurde). Diese Praxis gibt
Amazon nun auf und geht damit faktisch zum Generalangriff auf die
Preisbindung über (bzw. lässt einen Testballon dafür steigen).

aus www.buchmarkt.de