Auch der zweite Tag der Janusz Korczak-Tagung in der Bremer Bürgerschaft wurde zu einem besonderen Erlebnis

Auch der zweite Tag der Janusz-Korczak-Tagung in der Bremer Bürgerschaft mit 140 Tagungsteilnehmern wurde zu einen intensiven Erleben mit vielen Gesprächen, guten Referenten und intensiven Texten.

Um 10. 00 Uhr begann die Tagung am gestrigen Morgen. Grußworte von Alter-Bürgermeister Koschnik, der zugleich die Schirmherrschaft über die Tagung übernommen hatte, Magret Matthies, die für die Kroschke Stiftung für Kinder sprach, und Irene von Drigalski, der Geschäftsführerin von Familienbande, eröffneten den Tag.

Frau Magret Matthies

Frau Irene von Drigalski

 

Bereits das erste Referat von Dr. Michael Kirchner führte die Teilnehmer gut in die Thematik der Tagung ein. 'Janusz Korczak und die Sehnsucht nach dem Guten' verdeutlichte das positive Menschenbild in seiner grundlegenden Theorie und seiner Pädagogik.

Dr. Michael Kirchner

Die Bedeutung auch für das heutige pädagogische Arbeiten von   Korczak beleuchtete in sehr gekonnter Weise Carola Stender aus Berlin mit ihrem Referat 'Dimensionen pädagogischen Könnens bei Janusz Korczak'


Carola Stender aus Berlin

Die psycholgischen Dimensionen von Geschwisterschicksalen aus der Sicht eines Psychiaters beleiuchtete  Dr. Felix Brem, Weinfelden, aus der Schweiz anhand eigener Familienstrukturen.

Das wichtigste Referat der Tagung folgte dann in der Mittagszeit. Marlies Winkelheide zog in ihrer Darstellung Bilanz von 30 Jahren Geschwisterarbeit. Deutlich grenzte sie sich mit den Grundzügen der von ihr vertretenen Arbeit von Unterhaltungs- und Vertröstungsangeboten für Geschwister ab, verlangte die offene, langfristige und inhaltliche Arbeit, die für jedes Geschwisterkind, unabhängig vom Grad der Behinderung des Geschwisterteils, von Herkunft, von Einkommen, offen ist. Schon jetzt kann man sich nur auf die Dokumentation der Tagung freuen mit diesem Grundsatzreferat, in der die Positionen noch einmal deutlich geklärt werden.

 'Wege in der Begleitung von Geschwistern – Versuch einer Bilanz ' von Marlies Winkelheide

Der Mittag verblieb den Teilnehmern zu einem kleinen Bummel durch Bremen zum Essen, Shoppen und Schauen, ehe am Nachmittag Familie Blum aus Bremen mit Sonaten von Sonaten von Angelo Corelli das Programm eröffnete.

 

 

'Was wir von ihnen lernen können' - Das Mitarbeiterteam von Marlies Winkelheide stellte in einer Verbindung von Karszak-Texten und eigenen Positionen die Bedeutung der Arbeit mit Geschwistern für sich dar.

Das Mitarbeiterteam von Marlies Winkelheide

 

 Alfred Büngen vom Geest-Verlag machte in wenigen Grundzügen die Bedeutung klar, die Grundzüge der Geschwisterarbeit auch für Schreib- und Buchprojekte mit 'normalen' Kindern und Jugendlichen haben

 

In einem ganz wesentlichen Manifest verdeutlichte der Geschwisterrat anschließend die Grundpositionen von Geschwistern gegenüber den Erwachsenen, den Geschwistern, den Eltern, den Mitarbeitern und gegenüber Presse und Öffentlichkeit. Ein Maifest, dass es in dieser Klarheit und Deutlichkeit sicherlich noch nie von geschwistern gegeben hat. Es ist als Grundstein künftiger Geschwisterarbeit sicherlich als Messlatte für jegliche Einrichtung anzusehen, die Angebote an Geschwister einrichtet. Dafür gehört dem Geschwisterrat ein ganz besonderer Dank.

Der Geschwisterrat

Was wir unseren Geschwistern sagen möchten, das drückten dann auf eindrucksvolle Art junge Menschen mit Down-Syndrom aus Nienburg aus..

Nicht vergessen wurden natürlich auch die Kinder der Klasse von Imke Komesker, die für ihre Bilderausstellung mit einem von Renate Welsch persönlich signierten Klassensatz ihrer Bücher ausgezeichnet wurde.

Inklusion- eine Herausforderung auch für Geschwister? Die von Irene von Drigalski moderierte Gesprächsrunde zeigte den großen Diskussionsbedarf bei dieser Frage.

 Leben in oder mit zwei Kulturen? Das Gespräch von Marlies Winkelheide mit ihrem Bruder verdeutlichte noch einmal weitere Dimension des Geschwisterlebens

 

Natürlich ließen es sich auch die Eltern nicht nehmen, Marlies Winkelheide für 30 Jahre Arbeit ihren Dank auszudrücken

 Tenever Brass, eine Gruppe von Jugendlichen aus Brmen , beendeten die Veranstaltung, die sicherlich allen Teilnehmern in mehr als guter Erinnerung bleibt, ja, die neue Impulse für die Arbeit mit Geschwistern setzte.

Diese Tagung wird wesentlich dazu beitragen, dass Geschwister mit Hilfe von Menschen wie Marlies Winkelheide und ihrem Team Wege zu eigenem Selbstbewusstsein finden. Dafür allen Organisatoren, vor allem dem Verein Stimme ganz herlichen Dank