Barbara Adesso - Aufbruch

Barbara Adesso
Aufbruch

Ich sitze im Strandkorb,
eine warme Decke schützt mich und meine fröstelnde Seele.
Ich schaue aufs Meer, dessen unendliche Weite mir so nah ist.

Möwengeschrei und Meeresrauschen laden mich ein, einzu-stimmen in den Gesang von Freiheit,
... noch ist meine Seele verstummt ...

Ein feiner Geruch salzhaltiger Luft lädt mich ein zum Durch-atmen,
... es geht noch nicht wirklich ...

Übermütig tanzt der Wind übers Wasser, pfeift mir ins Ohr: „Komm, tanze mit!“,
... doch meine Füße tanzen nach ihrer eigenen Melodie ...

Ungestüm peitschen die Wellen ans Strandufer,
sie kommen und gehen, aber sie bleiben nicht stehen.

Geht das auch mit meinen Gedanken?
Sie kommen, bleiben manchmal länger, als mir lieb ist, und nehmen mich gefangen.

Ich sitze im Strandkorb, lasse los, was mir nicht guttut, und gebe es mit den Wellen ins Meer.

Der Wind hat sich beruhigt, und auch mein Gedankensturm lässt nach ...
Ruhig und im Gleichklang mit meiner Seele rollen die Wo-gen ans Ufer.

ENDLICH kann ich durchatmen, und ich fühle mich frei, auf-zubrechen zu neuen Ufern.