Bilder und Texte aus der Wochenendschreibwerkstatt im JZ Nordhorn
Einige Bilder und Texte gibt es hier vom Schreibwochenende der Jugendschreibwerkstatt desx JZ Nordhorn vom Wochenende
Krankenhaus I
Sie liegt in ihrem Bett, ausgeschlossen von der Außenwelt.
Das Einzige was ihr noch bleibt ist eine kleine Luke, eine kleine Luke, wodurch sie sich aus dem dunklen Zimmer in die Außenwelt träumt.
Sie träumt davon, nach draußen gehen zu können, sie träumt davon, wie schön das Leben doch sein könnte. Wie gern sie doch einfach nur spazieren gehen möchte, die Vögel zwitschern hören und einfach nur glücklich sein.
Doch auf einmal wird sie aus ihrem Tagtraum gerissen, der Arzt kommt rein mit den nächsten Spritzen.
(Saskia Amsink, 17 Jahre)
Krankenhaus II
Sie liegt in ihrem Bett, blickt nach draußen. Die Sonne ist längst untergegangen, doch sie kann einfach nicht schlafen. Sie schaut in die Sterne und stellt sich vor sie wäre tot. Frei von allen Sorgen, frei von allen Schmerzen und einfach nur noch glücklich. Sie stellt sich die Welt ohne sich vor. Keiner hätte mehr Sorgen um sie, keinen Stress um sie zu besuchen und alles wäre eben besser ohne sie.
Zurück in der Realität angekommen bricht sie in Tränen aus, bricht sie in Tränen aus, weil sie am Ende ist. Also zieht sie den für sich einzig richtigen Entschluss und zieht die Kabel. - Ein letzter Atemzug und es ist vorbei! - Ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen, doch dass es ihren Mitmenschen jetzt noch viel schlechter geht, hat sie nicht bedacht, nicht bedacht, weil sie in dem Augenblick sehr egoistisch war.
(Saskia Amsink, 17 Jahre)
Was mich am Schreiben fasziniert
Schreiben ist für mich wie Musik,
doch leider bekomme ich oft Kritik.
Trotz allem kann ich mir alles von der Seele schreiben,
und das ist besser als weiter zu leiden.
Dunkle Momente will ich vergessen,
oft fühle ich mich von der Vergangenheit besessen.
Schmerz und Zorn
sind für mich wie ein Dorn.
Darum schreibe ich alles auf
und ich weiß, das Leben nimmt seinen Lauf,
und egal was passiert, ich gebe niemals auf …
(Bassam Sbeih, 21 Jahre)
Die Sterne
Die Sterne am Himmel
bergen das Geheimnis der Welt,
im Leben gibt es vieles,
was wirklich zählt.
Ich frage mich,
was die Zukunft bringt,
ob die Antworten
in den Sternen sind?
Ich weiß es nicht,
aber ich bin gespannt
und lasse mich überraschen
doch eines weiß ich,
in meinem Leben
lasse ich es richtig krachen,
ich werde versuchen,
das Beste aus mir zu machen.
Oft sitze ich nachts im Zimmer
und blicke in den Himmel
sieh die Sterne in der Ferne,
der Mond wird dunkel betont,
doch das Universum ist so groß
und irgendwo ist immer was los.
(Bassam Sbeih, 21 Jahre)
Er läuft durch die Kälte. Läuft, um zu vergessen. Die Welt um ihn ist unwichtig. Nur der Atem, der in schnellen Zügen durch seine Lunge fährt, ist von Bedeutung. Das Atmen ist wichtig, um den Schmerz zu vermeiden. Er will sich verausgaben, alles aus sich rausholen. Die Anstrengung vertreibt die Gedanken. Durch den morgendlichen Nebel laufen, den Dunst einfangen, die Frische genießen und einfach nur sein.
Das reicht schon.
(Jessica Schoo, 15 Jahre)
Jetzt
Jetzt ?
Bin ich denn bereit?
Ist jetzt die Zeit?
Ich dreh´ mich um. So wenig nur?
Ist das schon alles, was ich erfuhr?
Mir öffnet sich ein neues Leben
Doch was muss ich alles dafür geben?
Will so vieles doch noch erreichen
Muss Altes nun für Neues weichen,
Ist die Zukunft schon vergeudet,
Weil sie mir so viel bedeutet?
Muss ich mich doch demnächst bewähren
kann ich mich nicht recht beschweren,
Was nun das Beste für sie ist
Ist mir noch nicht ganz gewiss.
Ich muss mich jetzt schon bald entscheiden:
Soll sie leben? Soll sie bleiben?
Soll ich sie weggeben, als Pflegekind?
Damit sie zumindest glücklich sind?
Doch diese Leere, dieser Schmerz,
Bringe ich das übers Herz?
Auch wenn ich ihr nicht viel kann bieten
würde ich sie immer lieben.
Tief in mir weiß ich doch, was jetzt!
Und wenn es mich noch so verletzt
Nach der Geburt, das ist mir klar,
Wird ihr Traum statt dem meinen wahr!
(Rieke Timmerij, 15 Jahre)
09.06 Uhr
sehen, atmen, sehen
gehen, stehen, gehen
Gedanken kreisen in meinem Kopf!
so das Gefühl,
so das
keine Ahnung,
zu viele Themen.
nein und ja – zugleich
oder vielleicht
rennen, laufen – stehen
atmen und sehen!
ich seh dich,
doch ich fühl nich
ich will dich,
doch ich kann nich
(Louisa Pietruschka)