Brigachtaler Schüler korrigierten ihre Druckfahnen

In den letzten Tagen korrigierten die am Buchprojekt der Schule beteiligten Schüler der Klassen 4, 6 und 7 die Druckfahne ihrer Texte zu ihrem Buch 'Gestern - Heute - Morgen'. Die Überarbeitungen werden jetzt im Verlag in die Druckfahne eingefügt, bevor das Buch dann in Druck geht.

Heute - Gestern - Morgen 

Schülerinnen und Schüler

der Schule Brigachtal schreiben
über

Wirklichkeiten, Hoffnungen, Träume

Hg. von Iris Weißer

Geest-Verlag 2010

 

 

In der lektoralen Arbeit befindet sich jetzt das Buch des
Schreibprojekts der Schule Brigachtal.

Auf über 250 Seiten haben die SchülerInnen aus dem Schwarzwald pber ihre
jetzige Situation, über ihr Morgen und ihr Gestern geschrieben.

Hier einige erste Proben aus dem Heute:

Clarissa Hirt

Computerspielen macht mir Spaß
Leider darf ich es nicht
Apfelkuchen schmeckt mir sehr
Richtig mache ich fast alles
In meinem Zimmer gefällt es mir sehr
Schwimmen macht Spaß
Sport finde ich gut
Aber mir fällt jetzt nichts mehr ein

Corinna Kramp

Clever, ja doch, klar
Oder bin ich
Richtig
Intelligent?
Niedlich bin ich auch
Neugierig!
Alle Achtung

 

Das Akrostichon ist eine der formal leichteren Möglichkeiten, ein
Gedicht zu verfassen, daher in Schreibprojekten und auch im
unterrichtlichen Rahmen sehr beliebt. Es bietet auch Schülern, die dem
Abfassen eigener Texte skeptisch gegenü-berstehen und/oder wenig
schreibgewohnt sind die Möglichkeit, rasch ein Ergebnis vorzulegen, das
eigene Meinungen und Gefühle widerspiegelt. Es schafft häufig Mut dafür,
sich an komplexere Formen zu wagen.
Zu welch eindrucksvollen Ergebnissen die Schrei benden bei dieser
spielerischen Übung mit dem  Akrostichon kommen können, zeigt sich
gerade auch in diesem Schreibprojekt.
Die Anfangsbuchstaben der jeweiligen Zeile von oben nach unten gelesen,
müssen, so die Aufga-benstellung am Schreibtag, den eigenen Namen
ergeben. Die einzelnen Verse sollen dabei jeweils eine Aussage über den
Schreibenden beinhalten, Vorlieben, Eigenarten, Besonderheiten
ausdrü-cken.
Und lesen wir die folgenden Produktionen der SchülerInnen aufmerksam, so
sind wir zum einen über viele wirklich gelungene Sprachspiele
begeistert, die aus einer einfachen Form gerade
über die Formulierung der Endzeile ein pfiffiges Gedicht werden lassen.
Ein zweiter überraschen-der Sachverhalt erfreut nicht weniger. Auffällig
groß ist die Offenheit der SchülerInnen, sich selbst, ihre Wesenszüge,
eindeutig darzustellen. Dazu benutzen sie unterschiedliche Mittel, etwa
die Vorlieben oder Abneigungen gegenüber Tieren und Essen. Wichtig
scheint vielen auch die Be-schreibung ihrer sozialen Verhaltensweise
nach außen zu sein, das Verhalten gegenüber Freun-den und Familie.
Cool sein, nett sein fehlt in der eigenen Charakte-risierung ebenso
wenig wie eine kritische Be-trachtung eigener Fähigkeiten bis hin zur
über-großen Skepsis.
Auf jeden Fall kann ich mir in meiner Fantasie nach der Lektüre jedes
einzelnen Akrostichons ein Bild des Schreibenden machen. Vielen gelang
es sogar, so punktgenau zu schreiben, dass ich sie aufgrund weniger
Zeilen wiedererkannte, ob-wohl ich den SchülerInnen ja nur kurze Zeit
wäh-rend des Schreibens an zwei Tagen begegnet bin.
Auf jeden Fall verströmen die SchülerInnen in ihren Beiträgen ein
gesundes Selbstbewusstsein, so wie es Marie-Christine stellvertretend
für viele andere schreibt: Ich bin so, wie ich bin.