Buchpremiere auf dem LIterarischen Sommerfest am Freitag, 31. Mai - joachim schlichte, jetzt schlägts dreizehn

" jetzt schlägts dreizehn "
– lyrisches drama in einem aufzug mit elf bildern –

der autor ist sehr hilflos :
ein lyrisches drama, welches ungefähr eineinhalb bis zwei stunden aufführungszeit
benötigt, in einer quasi "welturaufführung" ohne bühne, ohne weitere
darstellerinnen und darsteller in ganz wenigen ausschnitten zu präsentieren, ist ein
hoffnungsloses unterfangen ; die beschreibung gleicht einem drama .
ein versuch könnte sein :
in dem kleinen gedicht "ein eine einer" (und konjunktive schweigen, geest 2012)
schreibt joachim schlichte "eine brücke / schlägt einen bogen / zu einem neuen ufer
auf anderer seite / ein bogen / biegt eine andere seite / krummwegs rückwärts zu
seiner seite" –
hier nun verläßt schlichte die kleine brücke zum anderen ufer : er spannt mit seinem
lyrischen drama quasi einen lebens-bogen von einfacher, schlichte-r
naturbeobachtung ("septembertiefe / in / verdorrtem apfelbaum") über politisches
unwohlsein ("buch ge stabt / in jenem / metallenen bogen") über gesellschaftliche
verzweifelungen ("worte gegen recht s / recht und ordnung / muss sein") über
zutiefst persönliche geständnisse ("ich hatte tagebücher vernichtet / deine") über
erinnerungen an die eltern ("denken uns in kyoto streichelnd glocke jene : / aller
kaiser und auch mächtiger sowie häupter dieser menschen welt") hin zu zitternder
angst ("sonnenverlassen / erkalten meine augen") –
fast fanatisch überzeugt, dass jegliches menschliche drama in keinem anderen
literarischen genre sich leuchtend-strahlender oder auch dunkelnd-trüber spiegelt
als in :
lyrik :
das "ergebnis" kann also nur und ausschließlich ein lyrisches drama sein .