Buchpremiere des Romans „Lenethun. Aufstand gegen Rat und Klerus“ von Heiko Schulze

Buchpremiere des Romans
„Lenethun. Aufstand gegen Rat und Klerus“
Ein historischer Roman. Geest-Verlag 2011

 

Datum:            Freitag, 4. November 2011
Uhrzeit:           19.00 Uhr
Ort:                 Gewerkschaftshaus in Osnabrück. 
                        Hans-Böckler-Raum

 

Geplanter Ablauf:
Begrüßung:     Heiko Schlatermund
                               Bildungsvereinigung Arbeit und Leben
Ansprache:           Karin Jabs-Kiesler
                               Bürgermeisterin und Trägerin des
                               Bundesverdienstkreuzes
Einführung :    Dr. Karsten Igel
                               Mittelalter-Historiker

Musikalische
Begleitung:     Günter Gall
                        Liedermacher – u.a. mit der  
                               Aufführung des „Lenethun-Lieds“

Lesung:           Heiko Schulze (Autor)

 

Osnabrück 1488:

Mit ausdrücklicher Billigung des Osnabrücker Bürgermeisters Ertwin Ertman zäunen Domherren und Großgrundbesitzer vormalige Gemeindeweiden ein. Osnabrücks "Ackerbürger" können ihr Vieh nicht mehr - wie gewohnt - auf die Stoppelfelder in der Feldmark treiben. Die Stadtbevölkerung empfindet den Schritt als empörend. Unruhe gärt schon lange. Der letzte Tropfen bringt das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen.

Anlass zur Unruhe sind reichlich vorhanden: Der pompöse Bau eines des neuen Rathauses (wird 1512 fertig), der Abriss funktionstüchtiger Häuser für die Herrichtung eines repräsentativen Marktplatzes, eine Sondersteuer, um für hohen Schulden des Rates aufzukommen, teure Kriege, an denen Ertman persönlich verdient, Wut und Hass gegen Domherren und Pfarrer, die es sich steuerfrei gut gehen lassen: Alles entlädt sich in einem Aufstand, den der Schneidermeister Johann Lenethun anführt. Alles scheint für die Aufständischen zu sprechen: Die Stadtschützen laufen zu ihnen über, die Einfriedungen der Herrschenden werden eingerissen und abgebrannt, die Feldmark gehört bald wieder allen. Doch die Herren im Rat, allen voran Ertman, agieren geschickt: Aufträge, Posten und Karrieren schwächen die Protestfront, in der Lenethun am Ende isoliert wird. Im Mai 1490 wird der wackere Schneider auf dem Marienkirchhof enthauptet. Die Herrschenden haben wieder einmal gesiegt.
Der Roman, der sich akribisch an historische Überlieferungen hält, entführt uns eindrucksvoll in das Osnabrück des Spätmittelalters. Der Autor bedient sich eines Ich-Erzählers, des Gauklers Bruno Bringewatt, der die Leserschaft auf sehr persönliche Weise in das Geschehen einbezieht. Plätze und Menschen werden in anschaulicher Weise zum Leben erweckt und werfen ein Licht auf Probleme, von denen so manche noch heute brandaktuell erscheinen.

 

Heiko Schulze

Jahrgang 1954, geboren und aufgewachsen in Osnabrück, gelernter Gymnasiallehrer für Geschichte und Kunst. Er ist Verfasser verschiedener Publikationen zu historischen, kommunal- wie allgemeinpolitischen Themen. Als Romanautor wurde er in den letzten Jahren bereits für seine Bücher „Geplatzte Kragen“ (Thema ist der Osnabrücker Gesellenaufstand von 1801) sowie „Mit Feder und Hobel“ (Abhandlung über Johann Heinrich Schucht, Gründer des Osnabrücker Arbeiterbildungsvereins), bekannt. Seit 1992 ist Heiko Schulze Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion und nebenberuflich Lehrbeauftragter an der örtlichen Hochschule.