In der Bindung der 2. Auflage von LiebesGeschichten. Ein Lesebuch für die Wesermarsch



 


Liebes Geschichten
Ein Lesebuch
für die Wesermarsch
Herausgegeben von
Dörte Spiekermann und
Reinhard Rakow
Covergrafik von Georg Skrypzak
Geest-Verlag 2015

ISBN 978-3-86685-537-3

508 S., 16 Euro
 

 

Vorwort von Reinhard Rakow


Machen Sie doch mal was richtig Schönes, meinte Erika Huppert nach dem letzten Lesebuch für die We-sermarsch, dem „Katzen“-Buch. Ich hätte da eine so tolle Geschichte, mit Liebe und so, die passt sonst nirgends rein. Warum nicht? Warum also nicht einmal was Schönes, ein Buch über Liebe, Liebesgeschichten?! (Die Erweiterbarkeiten, die die Schreibweise „Liebes Geschichten“ ermöglichen sollte, hat keiner gebraucht.) Liebesgeschichten kennt jede und jeder aus eigenem Erleben, notfalls auch aus dem Betrachten fremden Erlebens, jeder weiß davon ein Lied zu singen, viel zu erzählen, und also auch zu schreiben – ein Thema ganz in der Tradition unseres „Lesebuchs für die Wesermarsch“, nach „Wenden“ und „Manche schlafen ein mit der Katze“, ein Thema, das nicht nur keinen ausschließt, sondern im Gegenteil alle anspricht und zwar so, dass man/frau sich veranlasst fühlt, mitzutun, etwas dazu beizutragen, wenn Menschen aus der Wesermarsch für Menschen in der Wesermarsch Lesebuch-Geschichten erzählen.

Über 400 Teilnehmer haben ihre Beiträge eingereicht. Das ist enorm und festigt den Ruf der Wesermarsch als Region der Schreibbegeisterten, eine Entwicklung, die ohne die Kooperation mit der LEB Wesermarsch nicht vorstellbar wäre. Nur zu gerne hätte die Jury mehr Beiträge veröffentlicht, aber die Grenzen, die die Buch¬binderei und die Finanzen solchen Wünschen setzen, sind schnell erreicht, und so seien die Übergangenen auf ein (hoffentlich) nächstes Mal verwiesen und damit getröstet, dass ihre Nichtberücksichtigung kein Unwerturteil enthält. Auf der Suche nach dem origi-nellsten Beitrag, dem kurzweiligsten Buch sind es oft genug ja nur Zufälligkeiten, die in der Jury das Pendel für oder gegen einen Text ausschlagen lässt.

„Was richtig Schönes“ ist dieses Buch jedenfalls auch deshalb geworden, weil es so viele unterschiedliche Facetten des Themas entfaltet, von der Liebe einer Meerjungfrau, niedergeschrieben von einer Schülerin, bis zur Liebe zur Wesermarsch oder auch zur Schweiz, wortreich dekliniert von einem gestandenen Norden¬hamer. „Ankes Rap“ zieht uns schon beim leise Lesen die Schuhe aus, bei Erika Hupperts Geschichte können wir Tränen nicht halten und nach Inge Debelts „Gedanken eines Junkies“ brauchen wir erst mal eine Pause. Das sind nur Beispiele; andere Geschichten -- über hundert Texte versammeln sich in diesem Buch zum „literarischen Liebesreigen“ -- sind nicht weniger einmalig, nicht weniger kostbar. Es ist dieses Nebeneinander von fetzig frech und anrührend, aufwühlend und versöhnend, das dieses Buch so bewegend, so „schön“, so wertvoll macht.

Allen Teilnehmern der Ausschreibung dafür herzlichen Dank und die Bitte: Sagen Sie es weiter! Sagen Sie es Ihren Verwandten und Freunden, dem Onkel in München und der Klassenkameradin in Berlin, bei der Skatrunde am nächsten Dienstag und bei der kommenden Mitgliederversammlung im Verein, dass es dieses tolle, spannende, schöne Buch (veel Platt steiht ok drin) gibt – und dass Sie dabei sind!