Eine eindrucksvolle Lesung in Wien mit Manuela Wingenfeld und Christine Vetter

Eine eindrucksvolle Überkreuz-Lesung (die Autorinnen lasen jeweils den Text der anderen vor) in Wien gab es am vergangenen Donnerstag von Manuela Wingenfeld zusammen mit der  Dichterin Christine Vetter in der Galerie Mana in Wien. 30 Leute, alte und junge Besucher hörten fasziniert den Worten der beiden Autorinnen zu. Musikbegleitung mit Flöte und Klavier machten den Abend rund.

Manuela Wingenfeld klagt in ihren Texten gesellschaftliche Missstände an. Nimmt dabei den Leser in eigene Verantwortlichkeiten, erhebt keinen moralischen Zeigefinger, stärkt vielmehr beim Leser das Gefühl der eigenen Verantwortlichkeit, stärkt ihn in seiner positiven Befindlichkeit des sich gegen Missstände wehren, sich für Veränderungen auch im kleinen eigenen Feld einsetzen.
Manuaela Wingenfeld und Christine Vetter
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Galerie Mana in Wien

 

Manuela Wingenfeld
Was Sie hier lesen
(Wolfgang Koeppen gewidmet)

Was Sie hier lesen
Ist die Frucht meiner Nächte,
mein Garten der Erkenntnis,
seine Grenzen sind wild.
Manchmal fällt es leichter,
an die ganz alten Geschichten zu glauben,
zumindest
kann man jene verstehen,
die daran glauben.
Im Dunkeln
drehe ich die Wörter um,
stürzen Bilder auf mich ein,
denke ich an Menschen
und ihre Schicksale,
bin ich Seismograph
des Lebens,
woher sonst
sollten all die Bilder kommen,
wenn nicht aus den Zusammenhängen der Welt?