Es entsteht ein Buch - Schreibwochenende der Schreibwerkstatt des JZ Nordhorn

Heute und morgen werden Verlgsleiter Alfred Büngen und Gert Butke mit den Jugendlichen der Schreibwerkstatt des JZ Nordhorns den nächsten Schritt zum eigenen Buch einschlagen. Alle Jugendlichen werden heute jeweils ihre Texte präsentieren, die in das Buch sollen. Nur, wenn alle Teilnehmer (notfalls mit Textkorrekturen des Textverfassers) mit dem text einverstanden sind, kommt er ins buch. Ein sicherlich anstrengendes Verfahren über zwei Tage, doch die Grundbedingung ist, dass jeder der Jugendlichen sich mit allen texten des Buches identifizieren kann.

Wir freuen uns jedenfalls schon riesig auf die zwei Tage. Hier schon einmal ein paar Texte der Jugendlichen.

Die Sterne

Die Sterne am Himmel
bergen das Geheimnis der Welt,
im Leben gibt es vieles,
was wirklich zählt.
Ich frage mich,
was die Zukunft bringt,
ob die Antworten
in den Sternen sind?
Ich weiß es nicht,
aber ich bin gespannt
und lasse mich überraschen
doch eines weiß ich,
in meinem Leben
lasse ich es richtig krachen,
ich werde versuchen,
das Beste aus mir zu machen.

Oft sitze ich nachts im Zimmer
und blicke in den Himmel
sieh die Sterne in der Ferne,
der Mond wird dunkel betont,
doch das Universum ist so groß
und irgendwo ist immer was los.

(Bassam Sbeih, 21 Jahre)        

Er läuft durch die Kälte. Läuft, um zu vergessen. Die Welt um ihn ist unwichtig. Nur der Atem, der in schnellen Zügen durch seine Lunge fährt, ist von Bedeutung. Das Atmen ist wichtig, um den Schmerz zu vermeiden. Er will sich verausgaben, alles aus sich rausholen. Die Anstrengung vertreibt die Gedanken. Durch den morgendlichen  Nebel laufen, den Dunst einfangen, die Frische genießen und einfach nur sein.
Das reicht schon.

(Jessica Schoo, 15 Jahre)

Jetzt

Jetzt ?
Bin ich denn bereit?
Ist jetzt die Zeit?
Ich dreh´ mich um. So wenig nur?
Ist das schon alles, was ich erfuhr?
Mir öffnet sich ein neues Leben
 Doch was muss ich alles dafür geben?
Will so vieles doch noch erreichen
Muss Altes nun für Neues weichen,
Ist die Zukunft schon vergeudet,   
Weil sie mir so viel bedeutet?
Muss ich mich doch demnächst bewähren
kann ich mich nicht recht beschweren,
Was nun das Beste für sie ist
Ist mir noch nicht ganz gewiss.
Ich muss mich jetzt schon bald entscheiden:  
Soll sie leben? Soll sie bleiben?
Soll ich sie weggeben, als Pflegekind?
Damit sie zumindest glücklich sind?
Doch diese Leere, dieser Schmerz,
Bringe ich das übers Herz?
Auch wenn ich ihr nicht viel kann bieten
würde ich sie immer lieben.
Tief in mir weiß ich doch, was jetzt!
Und wenn es mich noch so verletzt
Nach der Geburt, das ist mir klar,
Wird ihr Traum statt dem meinen wahr!

(Rieke Timmerij, 15 Jahre)

Lesen

Dinge entdecken,
Sinne erfassen,
Eindrücke empfinden.
In andere Welten eintauchen,
über nichts nachdenken.
Probleme überwinden,
Träume verarbeiten.
Spannende Geschichten,
wilde Gedanken,
kreisende Gefühle.
Das Leben von anderen leben.
Vom Leben der anderen lernen.
Von anderen lernen zu leben.
Das ist es, was es für mich ist.
Denken. Träumen. Staunen
Lesen…

(Jessica Schoo)

09.06 Uhr

sehen, atmen, sehen
gehen, stehen, gehen

Gedanken kreisen in meinem Kopf!
so das Gefühl,
so das
keine Ahnung,
zu viele Themen.

nein und ja – zugleich
oder vielleicht

rennen, laufen – stehen
atmen und sehen!

ich seh dich,
doch ich fühl nich

ich will dich,
doch ich kann nich

(Louisa Pietruschka)