Geht in die Arbeit: Dagmar Mende - Engelkind. Ein Jugendroman

Dagmar Mende

Engelkind

Ein Jugendroman

Geest-Verlag 2013

 

"Mist! Jetzt war sie doch auf der letzten Seite angekommen. Irgendwie hatte sie gehofft, dieses Mal würde es anders sein. Unweigerlich würde sie nach dem Lesen der abschließenden Wörter gnadenlos in die Wirklichkeit zurückgeworfen werden. Da half es gar nichts, die Augen fest zu zukneifen und zu versuchen, die gerade gelesene Geschichte weiter zu träumen. Das klappte nie!
Es war gerade so, als würden sich die Figuren in den Büchern standhaft weigern, sich von jemand anderem als ihrem Schöpfer weiterführen zu lassen und nach dem Lesen des letzten Wortes mit schadenfrohem Grinsen zurückziehen. Man konnte es damit versuchen, das Buch einfach wieder an der ersten Seite aufzuschlagen, aber das Eintauchen, die Faszination war nie wieder so vollständig und alles vergessen machend, wie beim ersten Mal.
Das was am besten gegen die auftretende Leere und die drohende Realität half, war sofort in die nächste Scheinwelt ab zu tauchen. Deshalb sorgte sie auch immer für einen ausreichenden Vorrat an Büchern.
Während Beatrice nach dem nächsten Buch griff, warf sie gleichzeitig auch einen Blick auf den Wecker neben ihrem Bett. Fast Mitternacht! "
 

In ihrem Debutroman lässt die Autorin die Protagonistin die Welt hinter den Zeilen entdecken, lässt sie Wege zu sich selber finden. Dagmar Mende lebt in Münster, ist seit 20 Jahren als Physiotherapeutin an der Uniklinik in Münster tätig. Seit 8 Jahren ist sie an Morbus Parkinson erkrankt.