Generalanzeiger berichtet über die Buchpremiere von Gerhard Heck: Ich muss da was tun
Autor Gerhard Heck aus Bornheim
Wenn Ideen Leben retten
BORNHEIM-HEMMERICH. Nicht ohne Grund wählte Gerhard Heck die ihm vertraute Hemmericher Markuskirche zur Präsentation seines Buches "Ich muss da was tun... - Bürgerschaftliches Engagement mit Erfolg". Denn oft sind es christliche Motive, die Menschen dazu bringen, sich ehrenamtlich zu engagieren.
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Doch was bedeutet bürgerschaftliches Engagement eigentlich, und welche Auswirkungen hat es auf den Helfenden? Zumal es zwischen "bürgerschaftlichem Engagement und Frustration einen engen Zusammenhang gibt", wie der Verleger des Buches, Alfred Büngen vom niedersächsischen Geest-Verlag, in seiner Begrüßung sagte.
Die Antworten dazu liefert Heck, pensionierter Oberstudienrat und Theologe aus Bornheim, dessen Manuskript die erste kritische Auseinandersetzung mit dem Thema darstellte, so Büngen.
Das Zitat von Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck "Ich muss da was tun", wählte der 1938 in Wuppertal geborene Heck als Titel für sein Buch, das er zunächst als Promotionsarbeit seines theologischen Seniorenstudiums begonnen hatte.
Sein evangelischer Theologie-Professor gab ihm den Tipp, sich in seiner Arbeit der Friedensarbeit zuzuwenden, was ihm als sozialwissenschaftliche Arbeit den Nachweis der Kenntnisse in der hebräischen und griechischen Sprache ersparen würde. Heck folgte diesem Rat und begann zusammen mit seiner Frau, der Diplom-Psychologin Ute Fassbender-Heck, Menschen über ihr bürgerschaftliches Engagement zu interviewen.
Das Vorhaben, die Gespräche als Basis seiner Dissertation zu nutzen, hat Gerhard Heck inzwischen zugunsten des soeben erschienenen Buches aufgegeben. Zu sehr haben ihn die Begegnungen mit den Menschen fasziniert, die mit ihren Ideen Leben retten oder erträglicher machen.
Im ersten Teil seines Buches ist unter anderem von Gabriele Speer zu lesen, die die Bornheimer "LebEKa", die Lebensmittelausgabe der Evangelischen und Katholischen Kirche in Bornheim, initiiert. Aber auch Neudeck und Rosi Gollmann, Gründerin und Ehrenvorsitzende der Andheri-Hilfe Bonn sowie Mitgründerin der Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung und deren Vorsitzende, hat Heck einen Platz eingeräumt.
Von ihr stammt auch der Satz "Du kannst die Welt verändern". Der Einsatz von Rosi Gollmann in der Blindenhilfe führte dazu, dass mehr als eine Million Menschen in Bangladesch dank einer Operation wieder sehen können. Die Leistungen und Erfolge dieser Menschen haben Gerhard Heck tief beeindruckt.
Je mehr er über die Hintergründe ihres Tuns erfahren konnte, desto stärker gewann er jedoch die Einsicht, dass bürgerrechtliches Engagement auch mit erheblichen Gefahren verbunden ist. Als eines der Beispiele nannte er Rupert Neudeck, der mit seinem Verein mehr als 11 000 vietnamesischen Flüchtlingen das Leben rettete und durch eine Reportage des ARD-Magazins "Report" verdächtigt wurde, Spendengelder unsachgemäß verwaltet zu haben.
Für Gerhard Heck und für seine Leser, die sich engagieren wollen, ist der zweite Teil des Buches wesentlich. Dort reflektiert der Autor, wie man sich ehrenamtlich einbringen kann, ohne an dem eigenen Idealismus zu scheitern.
Gerhard Heck, "Ich muss da was tun... - Bürgerschaftliches Engagement mit Erfolg", Geest-Verlag 2015, ISBN 978-3-86685-539-7, circa 300 Seiten, 14,80 Euro