Heinrich erzählt: Jugendliche im Nationalsozialismus Ein Schreib- und Buchprojekt der 9ten Klassen der Oberschule Emstek. Roman im Lektorat / Gesa Bürster fertigt szenische Lesung
Heinrich erzählt:
Jugendliche im Nationalsozialismus
Ein Schreib- und Buchprojekt der 9ten Klassen
der Oberschule Emstek
Geest-Verlag 2016
ISBN 978-3-86685-562-5
ca. 200 Seiten, 11 Euro
Mehr als 50 Jugendliche der 9ten Klassen der Oberschule Emstek schlüpften in diesem Projekt in die Rollen gleichaltriger Jugendlicher am Ende der Weimarer Republik und durchlebten auf der Basis einer an die örtlichen Verhältnisse angepassten Biografie die Jahre des Nationalsozialismus. Auch wenn die Mehrheit der Jugendlichen christlich orientiert war, nur wenige anfangs in der HJ oder im BDM Mitglied waren, funktionierten die Mechanismen des Aufbaus der faschistischen Machtstrukturen auch in diesem ländlichen Ort des Südoldenburger Landes.
Die Jugendlichen entwickelten ihre Rollen anhand von Ereignissen, die vorgegeben wurden. So wurde die vierteljüdische Mitschülerin der Schule verwiesen, wurde ein Mädchen wegen ihrer zwei behinderten Brüder sterilisiert, wurden die Jungen gemustert und bald zum Militär eingezogen. Der erste Mitschüler starb an der Front, musste als Held für die anderen Jugendlichen herhalten. Die Jugendlichen des Dorfes schwankten zwischen Anpassung und Widerstand. Einer brachte sogar den Mut auf, die vierteljüdische Judith zu verstecken und zu schützen. Doch mit steigendem Druck passte sich die Mehrheit an. Wer nicht den Weisungen folgte, geriet mit der Gestapo in Konflikt oder kam gar ins Jugenderziehungslager. Nicht alle Jugendlichen überlebten Faschismus und Krieg.
Unsere Praktikantin Gesa Bürster fertigt zudem zur Premiere aus dem Roman eine szenische Lesung.